Folgen von AlkoholJedes Bier kostet uns Hirnzellen
Dass ein Rausch schlecht für unser Gehirn ist, ist schon länger bekannt. Doch nun haben Forscher*innen aus den USA in einer neuen Studie herausgefunden, dass uns auch kleinere Mengen Alkohol schaden.
Ein Gläschen Wein zum Abendessen oder das Feierabendbier mit den Freund*innen und Kolleg*innen. Bislang dachten einige von uns, dass ein bisschen Alkohol ab und an keine größeren Schäden hinterlässt. Doch nun zeigt eine neue Studie aus den USA, dass bereits ein Alkoholkonsum, den wir oft als gering bis mäßig einstufen würden, Veränderungen unseres Gehirns zur Folge hat.
Die Forschenden haben dafür MRT-Daten von mehr als 36.000 Erwachsenen aus Großbritannien untersucht. Bereits bei einem Konsum von einem großem Glas Bier, also in etwa einem halben Liter, oder einem Glas Wein pro Tag konnten sie Schäden am Gehirn nachweisen.
"Ein Beispiel aus der Studie: Ein halber Liter Bier pro Tag lässt bei einem 50-Jährigen das Gehirn genauso schrumpfen wie zwei Lebensjahre."
Unsere Hirnmasse schrumpft mit jedem Jahr, das wir leben. Die Wissenschaftler*innen fanden heraus, dass Alkoholkonsum diesen Prozess beschleunigt – und dafür schon diese geringen Mengen ausreichen.
Außerdem mussten die Studienteilnehmer*innen Fragebögen zu ihrem Lebensstil ausfüllen. In diesen Daten haben die Forschenden Zusammenhänge zwischen dem Volumen des Hirns und den Angaben zu den Mengen Alkohol am Tag gefunden.
Was die Erkenntnisse für unseren Alkohol-Konsum bedeuten
Die Ergebnisse der neuen Studie stehen im Gegensatz zu den bisherigen Richtlinien für sichere Trinkmengen. So stuft beispielsweise die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung das große Glas Bier gerade noch als risikoarm für die Gesundheit ein – zumindest bei einem Mann ab einem Alter von 21 Jahren, der nicht täglich trinkt. Die Forschenden sagen deshalb, dass derartige Empfehlungen möglicherweise überarbeitet werden müssen.
Außerdem fanden die Forschenden Hinweise darauf, dass das Risiko für unser Gehirn mit jedem weiteren Glas exponentiell steigt. Das bedeutet, dass die Schäden nicht gleichmäßig größer werden, sondern sich möglicherweise mit jedem Glas mehr als verdoppeln. Deshalb raten die Wissenschaftler*innen dazu, das letzte Bier des Abends lieber stehen zu lassen.