FlugzeugtechnikStudent erfindet energiesparendes Flugzeug
Klingt märchenhaft: Student erfindet futuristisches, energiesparendes Flugzeug "Flying V", dessen Prototyp gebaut wird und im Oktober 2019 erstmals abhebt. Erfinder Justus Benad erzählt uns, wie er auf die Idee kam.
Die Idee zu "Flying V" kam Justus Benad 2014 als er während seiner Abschlussarbeit an der TU Berlin ein Praktikum bei Airbus in Hamburg absolvierte. Der Name "Flying V" beschreibt schon ziemlich genau die Form des Flugzeugs – nämlich eine V-Form. Diese sei besonders aerodynamisch effizient, erklärt Justus Benad.
Vorteil des "Flying V" sei, dass es eine geringer Oberfläche hat und dadurch weniger Luftwiderstand erzeugt wird. Das wiederum habe zur Folge, dass das Flugzeug bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff benötige.
Energiesparendes Passagierflugzeug
Es hat mit 65 Metern sogar die gleiche Spannweite wie der Airbus 350, sei aber trotzdem kleiner und es passen genauso viele Passagiere hinein, nämlich 315. Die Triebwerke sitzen oben hinten mittig im V-Innenwinkel. Passagier- und Frachtraum sowie Tanks befinden sich in den V-Schenkeln beziehungsweise Flügeln.
"Flying V" biete den gleichen Komfort für Passagiere und Sicherheit wie andere herkömmliche Flugzeuge, erklärt Justus Benad. Das Flugzeug könne an allen Flughäfen abgefertigt werden.
Flugtaugliches Konzept
Das Konzept eines "Nurflüglers" sei nicht neu und bereits erforscht, sagt Justus Benad. Bei den typischen Nurflügler-Konfigurationen für Passagiere, wie zum Beispiel den Blended-Wing-Bodies, sei aber meist immer das Problem aufgetaucht, das letzten Endes das Flugzeug in der Konstruktion zu schwer und zu groß wurde. Ein Vorteil beim "Flying V" sei, dass der Entwurf durch die V-Form des Flügels und den darin liegenden fast klassischen Passagierkabinen etwas mehr dem konventionellen Flugzeugbau entgegenkomme, sagt Justus Benad.
An dem Konzept von Justus Benad arbeitet die TU Delft in den Niederlanden weiter, erklärt der Erfinder. Denn die verschiedenen Elemente müssten weiter ausgearbeitet werden wie Aerodynamik, Start und Landung.
"Ich habe erst einmal irgendeine Idee geliefert und die TU Delft hat nun wirklich ganz toll an den verschiedenen Elementen weitergearbeitet."
Justus Benad hat inzwischen sein Studium beendet und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Mechanik der TU Berlin.