Flugbegleiter-StreikZwangsurlaub dank Lufthansa
Die Lufthansa und die Flugbegleiter haben sich noch nicht geeinigt. Also gehen die Streiks weiter in Frankfurt, Düsseldorf und München. Die Passagiere, die irgendwo festsitzen, werden bisweilen aber durchaus "angemessen" untergebracht. Wir haben die Story dazu und erzählen euch, was eure Rechte sind, wenn der Flieger nicht abhebt.
Viele Langstreckenverbindungen fallen gerade aus. Wenn einen der Streik kalt erwischt, kann man als Passagier aber durchaus etwas draus machen. Auf Twitter liest man zum Beispiel Nachrichten wie diese hier:
Steve wollte eigentlich von LA zurück nach Deutschland. Aber so ein paar Tage Zwangsurlaub im Hilton in LA klingen jetzt auch nicht soooooo fürchterlich. DRadio-Wissen-Reporter Sebastian Sonntag hat noch eine ähnliche Geschichte ausgegraben - die von Gianpaolo Nogarole, einem Architekt aus Essen. Der war in Katowice beruflich mit einem Kollegen unterwegs. Von Polen sollte es eigentlich nach Brüssel gehen - doch dann kam der Streik dazwischen.
"Dann standen wir erst mal da, wir hatten keine Alternative. Online ging nicht, Hotline sowieso nicht, zwei Stunden dringehangen, Akku war dann leer."
Am Flughafen in Katowice haben sie sich dann in die Schlange gestellt - und irgendwann gab’s dann eine Lösung für die beiden: Es ging dann erst mal nach Warschau und von da dann per Direktflug nach Brüssel, allerdings erst am nächsten Tag.
Eine Übernachtung mehr
Der zusätzliche Abend und die Nacht in Warschau hätten durchaus schlimmer verlaufen können. Die Lufthansa hat den Gestrandeten Verpflegungsgutscheine zur Verfügung gestellt und das Hotel bezahlt. Dort haben die Gianpaolo und sein Kollege dann auch noch andere Streikgeschädigte getroffen.
"Wir haben uns zusammengerottet und die Vodka-Karte ein bisschen kennengelernt."
So ein gemeinsames Schicksal verbindet eben. Vielleicht war’s auch der Wodka. Der wurde übrigens auch von der Lufthansa finanziert. Die Betroffenen bekamen pro Person 80 Złoty pro Tag, das sind etwa 20 Euro. Damit kommt man in Polen aber schon weit.
"Es gab lecker Entenkeulen mit Knödeln, gutes polnisches Bier und entsprechend das Wässerchen "
Den Abend verbucht Gianpaolo als positives Ereignis. Man müsse halt einfach das Beste draus machen. Das klappt aber nicht immer so gut, sagt zum Beispiel die Verbraucherzentrale in Frankfurt am Main. Da kennen sie eher die nervigen oder auch problematischen Geschichten. Wenn man zum Beispiel beruflich viel unterwegs ist und man wegen des Streiks Termine nicht einhalten kann. Da hilft auch der beste Vodka nicht so viel.
Die Rechte des Passagiers
- Anrecht auf eine kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flug
- Wenn das am gleichen Tag nichts mehr geht, muss die Fluglinie für Hotel und Verpflegung sorgen
- Alternativ könnt ihr auch den Preis für das Ticket zurückverlangen - dann muss man sich aber selbst darum kümmern, wie man wieder wegkommt
- Bei einer Pauschalreise muss euch der Reiseveranstalter ein gleichwertiges Alternativangebot machen - auch hier könnt ihr natürlich alternativ das Geld zurückverlangen