Zakaria & Martin FriedrichsDer Student im Radio
Zakaria kommt aus Syrien. Sein größter Traum: In Deutschland Medizin studieren. Dafür hat er Deutsch gelernt und ist aus Syrien geflohen. Martin Friedrichs ist Mediziner. Im Radio hört er ein Interview mit Zakaria. Da beschließt er, ihm zu helfen.
Martin Friedrichs hatte den Deutschlandfunk eingeschaltet, als dort eine Reportage aus Lesbos gesendet wurde. Es ging um Flüchtlinge. In der Reportage hört er die Stimme eines jungen Syrers, der auf Deutsch sagt: "Das Studieren ist sehr gut, die Universitäten sind sehr gut, besonders in Medizin. Und das ist mein Traum." Es ist Zakarias Stimme. Martin Friedrichs ist beeindruckt, er wendet sich an den Deutschlandfunk, weil er dem junge Mann helfen will. Über den Reporter Michael Lehmann, der die Reportage auf Lesbos gemacht hat, bekommt Martin Friedrichs Kontakt zu Zakaria.
"Weil er den Wunsch geäußert hat, Medizin zu machen. Ich bin auch Mediziner. Der könnte mein Großenkel sein. Wenn einer kommt und sagt motiviert: Ich möchte gerne Leuten helfen und Medizin studieren, dann habe ich gesagt: Dafür sorge ich, dass er hier integriert wird."
Martin Friedrichs kümmert sich darum, dass Zakaria in Deutschland Fuß fassen kann - ohne monatelang in einer Flüchtlingsunterkunft leben zu müssen. "Wenn der hier landet, müsste er normalerweise in ein Erstaufnahmelager. Da sitzt er drei Monate rum. Dann wird er verschickt und dann sitzt er wieder rum. Dann habe ich gesagt, es muss ein Konzept her", sagt Martin Friedrichs.
Das Konzept
Martin Friedrichs besorgt für Zakaria einen Platz als Bundesfreiwilliger bei der Stiftung Bethel. Inzwischen versucht Zakaria von Griechenland nach Deutschland zu kommen. Auf ein Visum, um das Martin Friedrichs bei der deutschen Botschaft in Athen bittet, will er nicht warten. Ungarn droht, die Grenzen zu schließen. Zakaria macht sich auf eigene Faust auf den Weg.
Von Athen nach Hannover
Von Athen über Mazedonien, Serbien und Ungarn Richtung Österreich. Martin Friedrichs reist nach Wien, um Zakaria dort abzuholen. Die beiden verpassen sich. Zakaria fährt nach München und von dort nach Hannover. Martin Friedrichs hat ihm zuvor eine Bescheinigung der Bezirksregierung in Arnsberg besorgt - in der Nähe der Stiftung Bethel. Darum darf Zakaria alleine bis nach Hannover reisen. Dort stehen die beiden sich zum ersten Mal gegenüber.
"I was very happy because I have sent like 100 emails and he send back another 100, I always said: I want to see this man, not just write to him."
"Naja, das war natürlich eine sehr große Erleichterung. Er sah blendend aus. Ich dachte, der ist von dieser Strapaze von zwei Monaten Flucht völlig ein Nervenbündel und am Ende. Aber der kam lachend da raus."