FlixbusJetzt auch auf Schienen
Der Fernbusanbieter Flixbus steigt in den deutschen Bahnverkehr ein. Vom 24. März an fährt Flixtrain zwischen Hamburg und Köln. Ab April sollen Züge dann auch zwischen Berlin und Stuttgart rollen.
Nach einer mehrmonatigen Testphase hat Flixbus entschieden, dass ihnen die Straße nicht mehr reicht. Ab dem 24. März wird der Fernbusanbieter sein Angebot als Flixtrain auf den deutschen Schienenverkehr ausweiten und außer mittwochs täglich Fahrten zwischen Hamburg und Köln anbieten.
Ab April sollen dann auch Züge zwischen Berlin und Stuttgart über Hannover und Frankfurt am Main verkehren. Ab April sollen dann auch Züge zwischen Berlin und Stuttgart über Hannover und Frankfurt am Main verkehren.
Flixtrain erhöht den Druck auf die Deutsche Bahn
Dass es bisher noch kein Konkurrent geschafft hat, dauerhaft neben der Deutschen Bahn zu bestehen, liege einerseits an der Komplexität ihres Netzes, das Reisende auch an kleine Orte und Städte bringe, so Lukas Iffländer vom Fahrgastverband ProBahn. Bei prominenteren Einzelstrecken - etwa Köln Hamburg - konnte die Bahn mit ihrer Preispolitik die Konkurrenz bisher weitestgehend in Schach halten.
"Die Deutsche Bahn ist auch nicht ganz doof. Sie haben geschickterweise für die Züge, die direkt vor und nach den Einzelzügen der Konkurrenz liegen, ihre Sparpreiskontingente massiv aufgestockt."
Bei Fahrgastrechten und möglichen Rückerstattungen seien zwar noch ein paar Fragen zu klären, doch im Grunde würden die Kunden von dem neuen Angebot profitieren. Ob sich Flixtrain als Konkurrent zur Deutschen Bahn dauerhaft durchsetzen kann, wird sich zeigen, so Lukas Iffländer. Mit Eisenbahnunternehmen wie LEO Express, das Fahrten von Berlin nach Stuttgart anbietet, habe Flixbus jedenfalls Subunternehmen, die bereit seien, wirklich viel Geld zu investieren und die ausbauen wollen.
"Wenn Flixbus irgendwann wirklich dieses Netz aufgebaut hat und man hat ja auch die eigenen Buslinien, die das Netz verstärken, dann ist Flixbus so ziemlich der Einzige, der in Deutschland eine richtig gute Chance hat."
Zum Start von Flixtrain solle es Fahrkarten ab 9,99 Euro geben. Dauerhaft werde es solche Niedrigpreise aber nicht geben, da ist sich Lukas Iffländer sicher. Die Bahn lasse sich die Nutzung ihrer Schienen teuer bezahlen. "Man muss halt erst mal relativ günstig reingehen, um die Kunden zu locken, um überhaupt auf das neue Angebot hinzuweisen." Lukas Iffländer erwartet langfristig Preise, die sich um den Sparpreis der Bahn oder leicht darunter ansiedeln werden.
"Der Fernbus hat ja auch schon zu einigem Druck geführt. Das kostenlose WLAN im Zug gäbe es nicht, wenn es der Fernbus nicht eingeführt hätte."
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