UpcyclingFlipflopi: Ein Segelschiff aus Plastikmüll
Flipflopi ist ein Segelboot - gebaut aus alten Flipflops und anderem Plastikmüll. Der Müll stammt vor allem aus Beach-Clean-Ups an den Stränden der kenianischen Insel Lamu.
Stellt euch vor, ihr starrt aufs Meer und da segelt euer alter Flipflop vorbei. Nicht einzeln im Wasser, sondern als Boot. Genau so ein Boot ist Flipflopi. Gerade sind Boot und Crew in Lamu in See gestochen. Lamu ist eine Insel vor der Küste Kenias, und von dort aus soll es mit Flipflopi an der Ostküste des Landes weiter gehen bis nach Sansibar, das liegt Luftlinie 500 Kilometer südlich von Lamu. Ziel der Reise ist es, auf das Problem mit Plastikmüll im Meer aufmerksam zu machen.
Flipflopi ist neun Meter lang und besteht aus 30.000 recycleten Flipflops, die für die Bootswand verwendet wurden. Insgesamt wurden zehn Tonnen Plastikmüll verwendet, sagen die die Bootsbauer.
Der Müll stammt vor allem von Beach-Clean-Ups an den Stränden von Lamu, aber auch von den Stränden und Straßen in Mombasa und anderen kenianischen Städten. Der Müll wurde eingeschmolzen und recycled, um ihn für den Schiffsbau verwenden zu können. Hinter dem Projekt steckt eine Gruppe von Ehrenamtlichen - Schiffsbauer und Schiffsbauerinnen, Künstler und Ingenieure aus verschiedenen europäischen und afrikanischen Ländern. Unterstützung gab es auch von den Vereinten Nationen und einem Bootsbauer aus Lamu.
Lamu ist das wichtigste Zentrum für Bootsbau für die Dhaus, einem ganz alter Typ von Segelboot, der charakteristisch ist für die Region. Und genau so ein Segelboot ist auch Flipflopi. Auf der Tour von Lamu nach Sansibar macht Flipflopi immer wieder Zwischenstopps, damit die Crew das Projekt an Schulen präsentieren oder auch bei Behörden vorsprechen kann. Dort werden dann Ideen zur Plastikvermeidung, zum Recyclen und zum Wiederverwenden von Plastik vorgestellt.
Plastikmüll in Kenia: Strenge Gesetze, wenig Effektivität
In Kenia herrschen strenge Gesetze, die seit Herbst 2017 das Herstellen, Nutzen oder Verkaufen von Plastiktüten sogar mit Gefängnis bis zu mehreren Jahren bestrafen - oder zumindest hohe Geldstrafen ansetzen. Das ist zwar sehr radikal, aber nicht effektiv genug. Denn die Händler weichen dann eben auf Hartplastik aus oder die Kunden nutzen dickere Plastiktaschen. Und auch das wandert irgendwann in den Müll. Eine richtige Mülltrennung oder ein gutes Recyclingsystem hat Kenia nicht. Auch ein Pfandsystem für Plastikflaschen fehlt.
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