AppsFitnesstracker verrät Militärbasen
Soldaten müssen fit sein - also nutzen einige Tracking-Apps, die aufzeichnen, wie viel sie gelaufen sind. Das Problem: Nebenbei erstellen sie so detaillierte Karten ihrer Militärbasis.
Mit diversen Apps lässt sich im Netz veröffentlichen, welche Strecke ihr gejoggt oder mit dem Fahrrad gefahren seid, wie viele Kilometer das waren, wie viel Steigung ihr bewältigt hat, wie hoch der Energieumsatz war und einige andere Parameter mehr. Wer das so eingestellt hat, veröffentlicht diese Dinge automatisch - und sie sind für die ganze Welt sichtbar. Eine dieser Apps ist "Strava".
"Die App ist recht beliebt, sogar bei Profisportlern. Und Strava veröffentlicht ständig eine sogenannte Heatmap."
Strava veröffentlicht eine Heatmap. In ihr ist in verschiedene Farben gekennzeichnet, wo sich wie viele Menschen aufhalten. Wo viel los ist, ist die Karte dunkler. Nun ist einem australischen Studenten aufgefallen, dass auf dieser Heatmap in vielen Ländern bestimmte Areale exorbitant auffallen und herausstechen: zum Beispiel US-Militärbasen. Einige Soldaten haben also offensichtlich innerhalb von Militärbasen ihre Jogging-Strecken und benutzen dazu die App Strava.
Dank Strava stechen die Militärbasen hervor
Weil die Strava-App überwiegend in westlichen Staaten populär ist, sieht man zum Beispiel in Syrien, im Irak oder im Niger auf der Map gar nichts - abgesehen von den amerikanischen, britischen und französischen Militärbasen. Und noch mehr: Auf der Strava-Heatmap sind die Straßen und Wege innerhalb der Basen sichtbar.
Einerseits ist das nicht sonderlich brisant, weil die meisten Basen zum Beispiel per Google Earth sowieso lokalisiert werden können. Andererseits sind viele militärische Einrichtungen absichtlich unscharf gemacht worden, und Details innerhalb der Militärstützpunkte sind nicht zu erkennen. Dank Strava sind sie wieder sichtbar.
"Was ich klar und deutlich sehe: Wo auf einer Basis eigentlich was los ist. Ob da 20 Soldaten rumlaufen oder aber vielleicht eher 2000."
Deutschlandfunk-Nova-Reporter Michael Gessat hält das Sicherheitsrisiko für überschaubar. Trotzdem: Demnächst wird es wohl die Anweisung geben, als Soldat oder als Agent in einer Botschaft, die Strava- und ähnliche Apps nicht zu nutzen.