PreisverleihungDie Golden Globes nach #MeToo

Die Frauen trugen schwarze Kleider, Oprah Winfrey hielt eine bewegende Rede. Bei den Golden Globes wollten die Nominierten und Preisträger deutlich machen: So kann es in der Filmbranche nicht weiter gehen.

In der Nacht zum Montag (08.01.) sind die Golden Globes verliehen worden, der nach den Oscars wichtigste Filmpreis. Die Preisvergabe war das erste große Event der Filmszene nach der Weinstein-Affäre und #MeToo. Und dementsprechend haben einige Schauspielerinnen und Schauspieler die Gelegenheit genutzt, um gegen sexuellen Missbrauch und die männlichen Machtstrukturen in der Filmbranche aufmerksam zu machen.

Einige Medien heben besonders diese Rede der Moderatorin Oprah Winfrey hervor, die den Cecil-B.-DeMille-Award für ihr Lebenswerk erhalten hat.

"When that new day finally dawns, it will be because of a lot of magnificent women and some pretty phenomenal men, fighting hard to make sure that they become the leaders who take us to the time when nobody ever has to say 'Me too' again."
Moderatorin Oprah Winfrey

Schon vor der Verleihung dominierte das Thema bei der Red Carpet Show, auf der normalerweise die Kleider der Damen Gesprächsthema sind. Viele Schauspielerinnen und Filmemacherinnen trugen schwarze Kleider und wollten so auf die Missstände im Filmbusiness aufmerksam machen.

"Dass Fatih Akins Film gewonnen hat, war für mich nicht so überraschend. Es ist ein guter Film, und mit Diane Kruger hat ja auch eine Hollywood-Größe mitgespielt. Schade nur, dass seine Dankesrede die uninspirierteste des ganzen Abends war."
Tom Westerholt, Deutschlandfunk-Nova-Filmexperte

Zu den Auszeichnungen gehören:

  • "Big Little Lies" - eine Miniserie, mit gleich vier Auszeichnungen, bei der es um einen mysteriösen Todesfall geht. Bei einer Spendengala stürzt eine Person eine Treppe hinunter. Mitverstrickt in den möglichen Mord sind drei Mütter von Erstklässlern (dargestellt von Reese Witherspoon, Nicole Kidman und Shailene Woodley), die scheinbar alle etwas zu verbergen haben.
  • "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" - eine Tragikömodie, ebenfalls mit vier Auszeichnungen. Eine Frau lässt in der Gemeinde Ebbing Werbeplakate aufstellen, die die örtliche Polizei unter anderem dazu bewegen soll, den Mord an ihrer Tochter aufzuklären.
  • Als bester nicht-englischsprachiger Film gewann das deutsche NSU-Drama "Aus dem Nichts" von Regisseur Fatih Akin einen Golden Globe.

Alle Auszeichnungen -> hier.