ÖkobilanzTonnenweise Müll - Festivals nachhaltiger machen
Die Öko-Bilanz von Festivals ist schlecht. Wir Besucher lassen zum Beispiel jede Menge Müll zurück. Die Non-Profit-Organisation "A Greener Festival" will das ändern.
Alleine in Großbritannien werden pro Saison auf Festivals rund 250.000 Zelte zurückgelassen, schätzt die "Association of Independent Festivals". Generell ist Müll das größte Problem, denn nach einer Ansammlung von zehntausenden von Menschen an einem Wochenende kommt einen riesiger Müllberg zusammen. Belastend für die Umwelt sind auch das entstehende Abwasser, der benötigte Strom und das Essen, das an den Festivalständen angeboten wird.
CO2-Bilanz von Festivals kann verbessert werden
Festivals könnten nachhaltiger gestaltet sein. Genau das ist auch das Ziel der Nichtregierungsorganisation "A Greener Festival". Sie unterstützt Veranstalter und vergibt Auszeichnungen an Festivals in ganz Europa, die besonders innovative Lösungen für ihr Festival gefunden haben.
Claire O’Neill von "A Greener Festival" sagt, nicht nur das Müllproblem müsse gelöst werden, es gehe auch um innovative Lösungen für die Bereiche Energie, Wasser, Transport und Kommunikation.
"Wir schauen uns verschiedene Bereiche an. Das reicht von Energie, Müll, Wasser, Transport bis hin zu Kommunikation"
Fortschritte gebe es aktuell bei der Versorgung von Festivals mit Strom, berichtet Claire. Statt den benötigen Strom auf dem Gelände mit Dieselaggregaten zu erzeugen, könnten nun Batterien genutzt werden. Geladen sind diese mit Strom aus Biogas.
Eingesetzt wurde diese innovative Art der Stromerzeugung bereits in diesem Jahr auf dem DGTL in Amsterdam. Ebenfalls dort sorgen die Veranstalter auch dafür, dass die Deckel von Plastikflaschen direkt vor Ort recycelt werden, zudem werden Essensreste verwertet und es gibt eine Wasseraufbereitungsanlage.
Verantwortliches Handeln auch von Bands
Aber nicht nur die Veranstalter, auch die auftretenden Bands könnten nach der Überzeugung der Initiative "A Greener Festival" ökologischer handeln. Die Idee sei dabei, die Künstler eine Art "Verpflichtung für den Umweltschutz" unterzeichnen zu lassen, sagt Claire O'Neill. Denn auch die Musikerinnen und Musiker sollten sich bewusst überlegen, welches Essen sie Backstage haben möchten und wie dekadent ihr Hotelzimmer sein müsse.
"Auch die Bands will die Organisation 'A Greener Festival' in die Verantwortung nehmen: Sie könnten freiwillig eine Art Verpflichtung für Umweltschutz unterschreiben. "
Wer daran interessiert ist, seine persönliche Festivalbilanz zu verbessern: Alles, was sonst hilft, gilt auch für Festivals: Mit Öffis statt mit dem Auto anreisen. Möglichst wenig Müll produzieren und das Zelt nicht nur ein Mal benutzen. Und wenig Fleisch essen.