Code für Festival-Sicherheit"Wo geht's nach Panama?"
Es gibt Situationen, da braucht ein Notfall eine gewisse Privatsphäre. Zum Beispiel, wenn der Festivalgast neben euch unangenehm wird. Oder, wenn ihr etwas beobachtet, das ihr melden wollt, ohne gleich für große Panik zu sorgen. Für diese Fälle gibt es jetzt auf Festivals einen Code.
Mit dem Satz: "Wo geht's hier nach Panama?" könnt ihr zum Beispiel auf dem Hurricane oder dem Southside das Sicherheitspersonal um Hilfe bitten. Beide Festivals werden vom Veranstalter FKP Scorpio organisiert. Die haben ihr Sicherheitspersonal entsprechend geschult und ausgestattet: Mit rot-grünen Armbändern, auf denen "Panama" steht.
Sobald ihr euch mit dem Codewort "Panama" meldet, wissen die Ordner Bescheid: Hier stimmt was nicht. Dann bringen sie die Hilfe suchende Person an einen geschützten Ort, um zu klären, was passiert ist und wie sie helfen oder unterstützen können. Denn auf Festivals ist es oft so laut, dass es im Notfall einfach zu lange dauert, über den Lärmpegel hinweg verständlich zu machen, was da eigentlich grade los ist.
Von Übelkeit bis Terrorgefahr
"Panama" gilt für alles, was ein Festivalbesucher als Problem ansieht und wobei er Hilfe braucht. Zum Beispiel, wenn ihm plötzlich in der Menschenmenge schlecht wird. Es kann aber auch sein, dass der Mensch neben einem plötzlich aufdringlich oder übergriffig wird. Und natürlich geht es auch darum, eine eventuelle Sicherheitsgefahr unauffällig melden zu können.
"Mit dem Satz, so die Idee, kann man die Person, die Hilfe braucht, schnell wegseparieren, ohne dass man groß was erklären muss."
Der Veranstalter FKP Scorpio organisiert neben dem Hurricane und dem Southside auch noch das Highfield, A Summer's Tale, M'era Luna, Chiemsee Summer und das Deichbrand. Das neue Sicherheitskonzept gilt für all diese Veranstaltungen - und überall dort stehen auch die Sicherheitsleute mit den rot-grünen Armbändern.
Neu ist das Konzept allerdings nicht. Bei Festivals in England gibt es das schon länger. Die Münsteraner Kneipenszene setzt auf ein ähnliches Notrufkonzept. Dort können Personen, die Hilfe brauchen, an der Theke: "Ist Luisa da?" fragen.
- Hilfe bei Belästigung in Kneipen - Codewort Luisa | An der Theke nach Luisa fragen und Hilfe bekommen - das ist die Idee hinter der Kampagne "Luisa ist hier" in Münster