FernwehWer jetzt trotz Pandemie in den Urlaub fliegt
Strand, Sonne und Sommerfeeling: Urlaub ist wegen der Corona-Pandemie gerade nur sehr eingeschränkt möglich. Wir sprechen in dieser Ab21-Ausgabe mit Menschen, die trotzdem reisen.
Das Wetter ist ziemlich mies, unsere Stimmung am Tiefpunkt und ein Ende des Lockdowns ist nicht so schnell in Sicht. Viele von uns reduzieren ihre Kontakte und bleiben zu Hause. Doch manche Menschen entfliehen dem tristen winterlichen Grau, packen ihre Koffer und machen sich ins nächste Strandparadies auf – entgegen aller Aufrufe aktuell zu Hause zu bleiben. So wie Sarah und Matthias die kurz nach Weihnachten 2020 zu einer Weltreise aufgebrochen sind.
"Wir haben das Jahr über viel gebangt und gezittert und dann aber gesehen, dass es Möglichkeiten gibt. Die haben wir dann genutzt, weil es unser Plan war."
Als das Paar vor rund zwei Jahren mit den Vorbereitungen begann, stand bereits dieser Starttermin fest. Nach vielen Überlegungen und einigen Recherchen beschlossen Sarah und Matthias, aller Bedenken zum Trotz, an ihrem Plan festzuhalten und flogen nach Costa Rica.
Sehnsucht gegen Vernunft: Reisen während der Corona-Pandemie
Auch Micky Beisenherz blickt gerade etwas wehmütig in die Ferne, genauer gesagt nach Australien. Denn dort wäre der Autor nun in einem Nicht-Corona-Jahr und würde Moderationstexte für die Sendung "Dschungelcamp" schreiben. Prinzipiell würde er auch jetzt anderen Menschen ihren Urlaub gönnen. Warum er aber ein Problem damit hat, wenn Prominente oder Influencer Reisebilder auf Instagram posten, das erklärt er im Podcast.
"Wenn ich das sehe, dann packt mich nicht der Zorn. Ich denke erst einmal: 'Schön! Genießt es.'"
In Deutschland alle Zelte abbrechen und für eine längere Zeit auf Weltreise gehen – das machten Nicola und Kai im vergangenen Jahr. Doch nach drei Monaten war für das Paar wegen der Corona-Pandemie auf den Philippinen Schluss damit.
Der Gedanke allerdings, die Reise sobald wie möglich weiterzuführen, habe sie nicht losgelassen, wie Nicola und Kai erzählen. Ende Dezember 2020 starteten sie deshalb einen erneuten Versuch und flogen nach Bali. Dort würden sie sich sicher fühlen, sagen sie.
"Wir fühlen uns hier so sicher, wie man sich in Corona-Zeiten fühlen kann. Uns geht es hier gerade besser als in Deutschland."
Urlaub trotz Corona:
- Touristische Übernachtungen sind derzeit in ganz Deutschland verboten. Diese Beschränkung gilt noch mindestens bis zum 31. Januar.
- Es gibt keine generelle weltweite Reisewarnung. Für die einzelnen Länder gibt das Auswärtige Amt die Reise- und Sicherheitshinweise aus.
- Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen touristischen Reisen in beinahe alle EU-Länder und zahlreiche europäische und auch außereuropäische Länder. Eine Reisewarnung ist aber kein Reiseverbot, sondern vielmehr ein dringender Appell solche Reisen nicht zu machen.
- Seit dem 11. Januar müssen Menschen, die aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreisen, einen Corona-Test machen. Das können sie entweder 48 Stunden vor der Anreise oder direkt bei der Einreise machen. Außerdem müssen sich die Reisenden für zehn Tage in Quarantäne begeben und eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen.
- Wer eine Pauschalreise oder einzelne Reiseleistungen für Länder, für die eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt, gebucht hat, kann diese kostenlos stornieren – im Streitfall mit dem Reiseveranstalter entscheiden die Gerichte darüber. Wenn für das Reiseziel keine Reisewarnung gilt, dann kann der Urlaub nicht mit dem Hinweis auf Corona storniert werden.