LiebeslebenFernbeziehung: Wie wir mit der Distanz klarkommen
Laura lebt in Hamburg, ihr Freund Emmanuel in Paris. Am Anfang ihrer Fernbeziehung fiel beiden der Abschied für mehrere Wochen schwer – mittlerweile geht es ihnen damit besser. Die Paartherapeutin Miriam Dialo gibt Tipps für eine Beziehung auf Distanz.
Flugreisen gehören für Laura zum Beziehungsalltag. Mal fliegt sie nach Paris, mal fliegt ihr Freund Emmanuel zu ihr nach Hamburg. Ihre gemeinsame Zeit ist knapp, vergeht rasend schnell, und wenn sie mal wieder zu Ende ist, fällt beiden die Trennung schwer, sagt Laura.
Wiedersehen in Fernbeziehungen: Ungewohnte Nähe
Sie findet aber auch: "Man sagt nicht umsonst: Vorfreude ist die schönste Freude." Wenn sich Laura und ihr Freund wiedersehen, ist die Nähe ungewohnt, und ungewöhnlich schön ist sie auch.
"Jede Berührung ist irgendwie nochmal neu und ungewohnt, wenn man sich gerade drei Wochen nicht gesehen hat. Dann ist diese Routine nicht da, wie in einer Standardbeziehung."
Anfangs war Eifersucht ein Thema – eher für ihn, weniger für Laura. Die beiden sehen sich im Moment mindestens einmal im Monat und haben für das Jahr 2023 ihr Zusammenleben in den Blick genommen, in Hamburg wahrscheinlich.
Gegen die Distanz: Tägliche Gespräche
Damit die Distanz nicht zu groß wird, sprechen Laura und ihr Freund täglich.
"Uns ist es ganz wichtig, dass wir uns einmal am Tag hören. Man muss nicht lange sprechen, aber man möchte sich schon einmal am Tag wenigstens per Facetime sehen."
Fernbeziehung braucht Orga
Fernbeziehungen führen wir schon, wenn die Partnerin oder der Partner nur eine Stadt weiter wohnt, sagt Miriam Dialo. Eine Fernbeziehung ist auch eine organisatorische Aufgabe findet die Paartherapeutin.
"Wenn wir grundsätzlich organisieren müssen, dass wir uns sehen, dann ist es schon eine Fernbeziehung."
Eine Fernbeziehung kann den Vorteil haben, dass es eben keinen gemeinsamen Alltag gibt, dass sich die Menschen in einer solchen Partnerschaft bewusst anrufen und sich bewusst Zeit für einander nehmen. Das Risiko eines Scheiterns sei bei einer Fernbeziehung und einer normalen Beziehung ähnlich groß.
"Wenn die Beziehung nicht mehr richtig gut läuft oder schon ein bisschen wackelig gestartet ist, ist es eigentlich egal, ob wir zusammen wohnen oder weit voneinander entfernt sind."
Bei der Mehrheit der Fernbeziehungen sei das langfristige Ziel schon ein gemeinsames Leben. Miriam Dialo sagt: " Es gibt Paare, die Leben voneinander getrennt und sind damit auch sehr zufrieden. Das ist aber eher die Seltenheit."