Liebe auf DistanzGuido und Irina: Seit sechs Jahren Fernbeziehung
Was für viele Paare Alltag ist, bedarf bei Guido und Irina einiges an Planung. Sie führen seit sechs Jahren eine Fernbeziehung – zwischen Köln und Sevilla. Guido erzählt, wie sie das hinbekommen.
2.227 Kilometer, rund 22 Autostunden oder fast drei Flugstunden. Das sind die Entfernung und die Reisedauer zwischen Köln und Sevilla. Guido wohnt in der deutschen Stadt, seine Freundin Irina lebt in der spanischen – und das seit sechs Jahren.
Wegen der Corona-Pandemie mussten Guido und Irina einmal sogar ein halbes Jahr warten, bis sie sich wieder sehen konnten. Dass sich das Paar nicht regelmäßig sieht, seien sie beide gewohnt, sagt Guido. Dennoch sei die Situation während der Beschränkungen aufgrund der Pandemie eine andere gewesen. "Das Problem dabei war, dass wir nicht wussten, wann wir uns wiedersehen können. Wir hatten überhaupt keine Perspektive", erinnert sich Guido.
Guido: Nach- und Vorteile einer Fernbeziehung
Guido und Irina führten nicht immer eine Fernbeziehung. Seit zwölf Jahren sind sie ein Paar. Kennengelernt haben sie sich in Köln, dort auch eine Zeit lang zusammen gewohnt. Irina studiert in Spanien Tanz, Pläne für danach hätten sie nicht, sagt Guido.
"Es gibt immer Momente, wo man gut alleine mit sich auskommt. Es gib aber auch
Momente, in denen man nicht alleine sein will."
Die Fernbeziehung sei für ihn und seine Freundin ein ständiges Auf und Ab der Gefühle, so Guido. Zum einen vermisse man sich gegenseitig sehr. Zum anderen habe man aber auch die Freiheit, sich selbst zu verwirklichen.
Guido glaubt, dass Menschen in einer funktionierenden Beziehung Geduld und Vertrauen haben müssen. Für eine funktionierende Fernbeziehung findet er noch einen weiteren Punkt wichtig. "Ich glaube, dass man schon ein Stück mehr mit sich selbst auskommen muss, als wenn man keine Fernbeziehung hat", sagt Guido.
"Man muss sich auch klar machen, dass es manche Dinge, die man hat, wenn man in einer Beziehung vor Ort ist, nicht hat – wie beispielsweise, dass man abends nach einem schweren Tag in den Arm genommen wird", sagt er. "Da muss sich jeder gut überlegen, ob man damit auf Dauer klarkommt. Wenn das länger als einen Monat dauert, muss man, glaube ich, dafür gemacht sein."