Feminist FrequencyMorddrohung für Kritik an Games

Anita Sarkeesian ist feministische Medienkritikerin. In einer Youtube-Reihe spricht sie bereits seit 2013 über stereotype Frauenbilder in Computerspiele. Da ist der massive Shitstorm programmiert: Sobald sie ein neues Video publiziert, geht das Theater von vorne los. Bis hin zu extremen Beleidigungen und Drohungen.

Anita Sarkeesian ist Kanadierin, 30 Jahre alt und befasst sich mit der Darstellung und Rolle von Frauen in der Populärkultur, vor allem eben in Computerspielen. Seit 2009 bloggt sie auf Feminist Frequency. Dann hat sie die Kickstarter-Kampagne "Tropes vs. Women in Video Games" gestartet, um darüber eine Video-Reihe über Frauen-Stereotypen in Games zu produzieren. Es geht zum Beispiel um:

  • Die Frau als hilfloses Püppchen in Nöten
  • Die halbnackte Kämpferin
  • Die Frau als sexy Sidekick
  • Die Frau als Hintergrunddekoration

Sarkeesian wollte 6000 Dollar einsammeln, am Ende hatte sie 150.000 Dollar von ihren Backern bekommen.

Feminist Frequency und der wütende Mob

Sieben Videos hat sie bisher veröffentlicht - immer unter dem Motto: Man kann Spiele lieben, sie aber dennoch kritisieren. Und was mit der Kickstarter-Kampagne gegen sie begann, setzt sich mit jedem neuen Video fort: Beschimpfungen, Beleidigungen, Drohungen. Sie solle sich aus Männersachen raushalten, sie würde lügen, um die ganz dicke Kohle zu machen, man solle sie mal besuchen, verprügeln, vergewaltigen, ermorden. Wenn Sarkeesian daraufhin die Kommentare abschaltet, wird sie beschimpft, sie würde keine Kritik zulassen.

"Auf Youtube guckt man sich die Kommentare unter den Video-Blogs von Anita Sarkeesian als vernunftbegabter Mensch am besten gar nicht erst an. Ganz schlimm."
DRadio-Wissen-Reporter Konstantin Zurawski über Feminist Frequency

Trotz der Anfeindungen hat sie etwas erreicht: Auf Spieleblogs beschimpfen sich die User nicht nur, sie diskutieren auch miteinander User über Sexismus in Computerspielen. Und Kristina Beer ermuntert Anita Sarkeesian auf heise.de weiterzumachen: "Für die Gamingbranche kann man sich nur wünschen, dass weiterhin Kritik an ihr geübt wird." Nur dann sei es möglich, bessere und wirklich bahnbrechende Spiele zu entwickeln.

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