Fart-WalksWie gut Bewegung nach dem Essen wirklich ist

Nach dem Essen ist vor dem Fart-Walk: Diesen Namen hat eine kanadische Schauspielerin ihren Verdauungsspaziergängen gegeben. Sie schwört darauf. Studien zeigen, wie Bewegung bei der Verdauung helfen kann – sogar vor dem Essen.

Hinsetzen, essen, trinken und repeat: Während der Feiertage wird zwar weniger gesessen und gearbeitet, dafür mehr gesessen und gegessen. Weihnachten und Neujahr stellen also für die Verdauung eine echte Herausforderung dar, das ist sicher. Den Namen Fart-Walks, also Pups-Spaziergänge, hat sich die kanadische Schauspielerin Mairlyn Smith ausgedacht.

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Wie sich ganz allgemein Bewegung und konkret Verdauungsspaziergänge auf das Verdauen der vielen schweren Festessen und den Stoffwechsel auswirken, ist nicht ganz geklärt. Sie schadet jedenfalls nicht, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Johannes Döbbelt.

"Ein Spaziergang oder Bewegung tut unserer Gesundheit insgesamt gut."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Ein 15-minütiger Spaziergang nach dem Essen führt dazu, dass sich der Magen schneller leert. Das Essen kommt also schneller durch den Magen in den Darm, hat eine Studie ermittelt. Der Spaziergang schlägt damit den Verdauungsschnaps bei weitem. Der hat nämlich derselben Untersuchung zufolge keinen nachweisbaren Effekt.

Leistungssport macht Probleme

Extreme und anstrengende Bewegung hingegen beeinflussen die Verdauung eher negativ. Blähungen, Durchfall und Übelkeit sind nachweislich Probleme, mit denen Leistungssportlerinnen und Leistungssportler häufiger zu kämpfen haben.

Häufiger als Menschen, die sich moderat bewegen jedenfalls, erklärt Johannes Döbbelt.

Hauptsache Bewegung

Bewegung mindert ganz grundsätzlich den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer reichhaltigen Mahlzeit. Er wird, salopp gesagt, durch den Energieverbrauch der Muskeln abgefedert.

"Der Blutzuckerspiegelanstieg direkt nach der Mahlzeit, vor allem wenn es eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit ist, wird zum Beispiel durch Sport deutlich gedämpft."
Karsten Köhler, Ernährungswissenschaftler, Technische Universität München

Allgemein ist moderate Bewegung – Laufen, Tanzen und Schwimmen beispielsweise – bei Menschen medizinisch hilfreich, die an Verstopfung leiden. Und dabei ist es nicht entscheidend, ob die Bewegungsphase zeitlich nach oder vor dem Essen liegt.

"Es kann auch durchaus sein, dass ein Spaziergang oder leichter Sport vor dem Essen ähnlich positive Effekte haben. Der genaue Zeitpunkt ist vielleicht nicht so wichtig. Hauptsache Bewegung."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter