ZusammenhaltFamilienbande heute
Nach jahrelanger Funkstille meldet sich die eigene Mutter wieder. Sie ist älter geworden und auf Hilfe angewiesen. Rechtlich steht man in der Pflicht, moralisch oft genug auch.
Soziologische Studien zeigen, dass sich die Bindung innerhalb von Familien in den letzten Jahrzehnten verbessert hat. Die Soziologin Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut in München fasst die wichtigsten Punkte dieses positiven Trends für uns zusammen.
"Generell kann man sagen, dass das Verhältnis von Eltern und Kindern - bis zu 18 Jahren - ein erstaunlich gutes ist, mit einem guten Familienklima und gutem Kommunikationsklima. Und dieses Gefühl von Wertschätzung und angehört werden und guten Austausch hat sich in den letzten Jahren noch positiv weiterentwickelt."
Mehr Konflikte zeigen sich bei Familien, die beispielsweise in einer schwierigen sozialen Lage stecken. Aber auch die sogenannte Wohlstandsvernachlässigung, die Familie steht zwar finanziell gut da, aber die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern ist gestört, führt häufig zu Problemen. Für ein gutes Verhältnis innerhalb der Familie sollten bestimmte Voraussetzungen gegeben sein.
"Die wichtigsten Faktoren sind tatsächlich der Aufbau einer guten Bindung, Verlässlichkeit in der Beziehung, Reaktion, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung seitens der Eltern - zu wissen, was die Kinder wollen. Dann auch eine verlässliche Zuwendung, das heißt nicht immer nur positive Zuwendung zu geben, aber einfach achtsam und aufmerksam zu sein. Und kommunizieren zu können. Ich glaube, das sind die entscheidenden Faktoren, die natürlich je nach Alter auch eine sehr unterschiedliche Gestalt haben."
Hier geht es zu den anderen Beiträgen der Redaktionskonferenz "Wenn Eltern teuer werden"