FahrradkurierVerkehrsordnung ist ein dehnbarer Begriff
Fahrradfahren, das können wir hier in Deutschland kurz nach dem wir Brabbeln und Laufen lernen. Fahrradfahren ist gesund, und dank E-Bikes können auch Bewegungsminimierer in den Genuss körperlicher Ertüchigung kommen. Aber mal ehrlich, echte Leidenschaft, klingt anders. Unser Autor Stephan Beuting ist dahin gegangen, wo die Beziehung zum Rad nicht nur eine flüchtige Affäre, sondern wahre Liebe ist.
Selbst in deutschen Großstädten, in denen es um die Verkehrssicherheit von Radfahrern meisten nicht zum besten bestellt ist, gibt es Menschen, die sich aus Leidenschaft mehrmals die Woche durch Blechlawinen und Einbahnstraßen schlängeln und sich keinen schöneren Beruf vorstellen können.
"Der Job ist schon super, gerade wenn gutes Wetter ist, habe ich das Gefühl, das ist der geilste Job der Welt."
Und das trotz einem Stundenlohn um die zehn Euro und üblen Stürzen auf undankbarem Asphalt. Aber als Fahrradkurier muss es eben schnell gehen und Anhalten kostet nun mal Zeit. Anfahren noch mehr Kraft. Um schnell die Stadtteile zu wechseln, kann es sich durchaus lohnen, die Verkehrsordnung ein wenig zu dehnen. Der Lohn ist ein Zeitunterschied von bis zu fünfzig Prozent.
"Sinnvoller wenn man langsam an ner Ampel anrollt. Sinnvoller als wenn du hinpreschst, anhälst und dann wieder gas gibst. Mach das mal ein paar mal und dann merkst du das schon, wie das funktioniert."
Und wo die anderen Sprit verbrauchen, arbeitet beim Kurier der Muskel ökologisch nachaltig und schont die Umwelt. Mit positivem Nebeneffekt: Patrick vom Bike Syndikat hat in seiner Zeit als Fahrradkurier 15 bis 18 Kilo abgenommen.