Fack-Ju-Göhte Spin-off "Chantal im Märchenland"Chantal heult nicht mehr leise
Drei hoch erfolgreiche Fack-Ju-Göhte Filme, dann sieben Jahre Pause: Jetzt sind die mittlerweile Ex-Schüler*innen der chaotischen 10b zurück – im Märchenland. Außerdem gibt es "Kleine, schmutzige Briefe", zugekiffte "Gentlemen", eine neue Staffel "LOL" – und Jannik Schümann und Sinah Swyter als Gäste zur neuen Serie "Disko 76" bei RTL+.
"Chantal, heul leise" war nur ein einziger, sehr kurzer Satz. Doch im zweiten Teil von "Fack Ju Göhte" machte er Elyas M´Barek als Lehrer Zeki Müller und Jella Haase als Schülerin Chantal Ackermann endgültig zu Stars. Drei Filme gab es insgesamt, alle drei waren maximal erfolgreich an den Kinokassen – dann schien Schluss zu sein.
Bis jetzt. Denn zumindest Chantal (Haase), deren allerallerbeste Freundin Zeynep (Gizem Emre) und Danger (Max von der Groeben) sind zurück. Alle sind sie keine Schüler*innen mehr, sondern auf der Suche nach dem, was danach kommen soll. Und auf dieser Suche finden sie sich – durch einen Zauberspiegel gestolpert – plötzlich in den Märchen der Gebrüder Grimm und anderen Sagen wieder.
Dort angekommen, merken sie recht schnell, dass Märchen weder genderneutral noch divers sind. Sie beginnen, eine Asi-Schneise der Verwüstung zu hinterlassen und den staubigen Geschichten in den Chauvi-Arsch zu treten.
Buch und Regie lagen erneut fest in der Hand von Bora Dagtekin, dem es gelungen ist, nicht nur den Lehrerzimmer-Kaffee von damals lau aufzuwärmen, sondern einem Ensemble, das offensichtlichen Spaß an der Wiederentdeckung der alten Figuren hatte, eine – wenn auch grenzwertig derbe – Gender-Diversitäts-Coming-of-Age-Geschichte auf die Leiber zu schreiben.
Fazit: Chantal heult nicht mehr leise. Sie brüllt laut und dreckig. "Chantal im Märchenland" läuft ab dem 28.03.2024 im Kino.
"Disko 76": Dance, Money, dance!
Ebenfalls ab dem 28. März – allerdings auf Eurer Couch anstatt im Kino – ist "Disko 76" auf RTL+ draußen. Eine von der Ufa produzierte Serie über das Leben im Ruhrgebiet, Mitte der 70er. Die junge Doro (Luise Aschenbrenner) ist mit Anfang 20 bereits mit ihrem Matthias verheiratet, der ihr fortan verbietet, arbeiten zu gehen – Männer durften das tatsächlich in dieser Zeit. Sie soll sich stattdessen um Küche, Herd und zukünftige Kinder kümmern.
Doch Doro hat andere Pläne: In einer Disko von alliierten US-Streitkräften lernt sie Robert (Jannik Schümann) kennen, einen Freigeist und Travolta‘esken Tänzer. Und damit sind wir mitten in einer Mischung aus "Ku‘damm 56", "Deutschland 83" und "Dirty Dancing" im Ruhrpott.
"Wir wollten die junge Szene von damals in einer Art musikalischer Aufbruchstimmung zeigen. Und eben nicht in den schillernden Metropolen, in München oder Berlin, sondern in Bochum, im Pott, wo sich dann Kohlenstaub mit Disko-Glamour mischt."
Den Spagat, die 70er für ein junges Publikum ins Heute zu holen, haben die Darsteller gemeinsam mit einem jungen Writer‘s Room und der jungen Produzentin Sinah Swyter geschafft, die auch schon Filme und Serien für ARD und ZDF produziert hat. Jung und weiblich – gleich zwei nach wie vor seltene Faktoren auf einmal im Produzentengewerbe. Zusammen mit Hauptdarsteller Jannik Schümann ist Sinah Swyter in dieser Folge zu Gast.
"Kleine, schmutzige Briefe", "The Gentlemen" und "LOL" 5
"Wicked Little Letters" spielt Anfang der 1920er-Jahre: Mehrere Bewohner*innen des kleinen südostenglischen Küstenorts Littlehampton bekommen obszöne Briefe. Eine Gruppe von Frauen versucht, das Rätsel zu knacken. Die Komödie von Thea Sharrock basiert auf einer wahren Begebenheit.
Außerdem schauen wir auf Netflix in "The Gentlemen" rein, ein Serien-Spin-off von Guy Ritchies gleichnamigen Film, von ihm selbst umgesetzt. Und in die 5. Staffel von "LOL – Last One Laughing" auf Prime Video – mit neuen Gästen, die sechs Stunden lang nicht lachen dürfen, wenn sie das Spiel gewinnen wollen.