"I usually sleep with ..."Facebooks Fragen-Fail

In Großbritannien waren Facebook-Nutzer not amused, als sie aufgefordert wurden, diesen Satz in ihrem Profil zu vervollständigen: "I usually sleep with ..."

Zugegeben, das ist schon ein wenig seltsam. Auf der einen Seite löscht das Netzwerk alles rigoros, was auch nur im Entferntesten an Sex erinnert. Und auf der anderen Seite sollen Nutzer ihr Profil persönlicher gestalten, indem sie Sätze vervollständigen wie diese: "Normalerweise schlafe ich mit ...". Da kann doch irgendwas nicht stimmen.

Was genau da nicht stimmt, lässt sich zwar nicht zu hundert Prozent klären. Es deutet aber alles auf ein - nunja - nennen wir es Missverständnis hin. Aber von vorne:

Das Netzwerk als Poesiealbum

Facebook hat ein neues Feature. "Did you know?" heißt das und soll für mehr Interaktion unter den Nutzern sorgen. Im Prinzip wie eine Art Poesiealbum werden dem Nutzer ein paar Fragen zu seiner Person gestellt. Nach den Diskussionen, das Netzwerk würde maßgeblich zur Verbreitung von Falschnachrichten beitragen, will Facebook wieder persönlicher werden und den Nutzer in den Mittelpunkt stellen. 

Natürlich nicht ganz uneigennützig. Facebook braucht die Interaktion, denn nur wenn auf dem Netzwerk weiter ordentlich was los ist, gibt's für Facebook auch Geld für Werbung. Die Nutzer posten aber immer weniger Statusupdates. Und deshalb macht das Netzwerk jetzt einen auf Poesiealbum.

"Man kann die Frage 'Ich schlafe normalerweise mit…' natürlich auch mit 'einem Stofftier im Bett' oder 'bei offenen Fenster' beantworten."
Andreas Noll, Deutschlandfunk Nova

Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll meint, die Frage "I normally sleep with ..." sei vermutlich gar nicht so intim gewesen, wie sie dann aufgefasst wurde. Schließlich lässt sie sich auch ziemlich harmlos beantworten.

Bei einer Mitarbeiterin des britischen Parlaments, durch die das überhaupt erst bekannt geworden ist, kam das nicht so gut an. Und damit das Ganze nicht noch höhere Wellen schlägt, hat Facebook die Frage jetzt ganz schnell wieder zurückgezogen.