Exportwirtschaft: Mangelware PalettenNix paletti!
Der Export boomt und die Palettenherstellung kommt nicht hinterher. Alternativen aus Plastik und Pappe eignen sich nicht für schwere Tonnagen. So wird die Europalette zur begehrten Ware.
Der Anteil der Paletten, die aufgehübscht Hipster-Wohnungen verschönern, führt nicht dazu, dass es zu wenig Europaletten gibt. 100 bis 110 Millionen Paletten werden im Jahr produziert, sagt Jan Kurth vom Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung. Da machen die Paletten als Möbel nur einen Bruchteil aus.
Palettenproduktion hinkt hinterher
Tatsächlich produziert und handelt die Wirtschaft immer mehr Produkte. Die Europalette ist der moderne Packesel, auf dem die Waren transportiert werden. Die Palettenhersteller können ihre Produktion nicht so schnell steigern, wie die Nachfrage wächst. Daher kommt es zum Engpass und die Unternehmen müssen auf neue Europaletten warten. Klar, sind bereits die Palettenpreise gestiegen.
Die Vorteile der Palette:
- preisgünstig
- kann aus jeder Holzart hergestellt werden
- einfach in der Konstruktion
- normiert
"Europaletten sind das Rückgrat der Wirtschaft, weil ohne Paletten gar nichts geht. Es ist einfach das beliebteste Transportmittel schlechthin."
Die meisten Logistiksysteme orientieren sich an den Europaletten-Abmessungen: Ladeflächen eines LKWs oder Transportwaggons der Bahn sind auf die Maße ausgerichtet.
"In den 50er-Jahren hat der Architekt Ernst Neufert sogar das Quelle-Versandhaus in Nürnberg auf Basis des Palettenmaßes entworfen."
Paletten aus Plastik oder Pappe sind nicht so nachhaltig wie die Europalette, weil sie nur einmal genutzt werden können. Außerdem halten sie die schweren Tonnagen nicht aus.
Die Europaletten werden von den Unternehmen direkt getauscht: Kommt eine Lieferung mit Europaletten, nimmt das Transportunternehmen in gleicher Zahl frei gewordene Paletten wieder mit.