Europäischer ErfinderpreisErfindungen, die die Welt unbedingt braucht
Selbstreinigendes Klopapier? Oder eine Mandarinenschälmaschine? Welche Erfindungen braucht Europa? Die besten bekommen den Europäischen Erfinderpreis.
Es muss ja nicht immer Silizium sein. Oder? Die Entwicklerin Elvira Fortunato bastelt ihre Mikrochips aus Papier. Die Portugiesin druckt einfache Schaltkreise nicht auf Siliziumscheiben, sondern auf beschichtetes Papier. Das funktioniert mit gewöhnlichem Tintenstrahl-Druckern.
Mikrochips aus Papier
Sie ist eine der Finalisten des Europäischer Erfinderpreises. Damit werden jedes Jahr Erfindungen und ihre Macher prämiert, die die Welt unbedingt braucht.
Die Mikrochips aus Papier lassen sich zum Beispiel für schlaue Verpackungen für Lebensmittel nutzen, die spüren, ob die Milch gammelt und das anzeigen. Oder es lässt sich mit dem Chips nachvollziehen, wo ein Paket ist. Solche Möglichkeiten gibt es bereits, aber mit Papier als Lösung lassen sich bei der Herstellung Energie und Rohstoffe sparen.
Angeblich kann man mit den Papier-Mikrochips auch einfache Displays produzieren. Möglich wären also auch Plakate, auf denen sich die Schrift bewegt. Oder Verpackung im Supermarkt, auf denen sich Preis ändert. Die Entwickler arbeiten auch an Flugtickets, die sich automatisch updaten. Nachteil beim Recyceln der Tickets: Diese sind mit Aluminium beschichtet.
Herzschrittmacher, Proteine, Smartcard-Verschlüsselung
Neben den Papier-Mikrochips gibt es natürlich viele andere Erfindungen. Eine Art Herzschrittmacher für das Gehirn, der das Zittern bei Parkinson-Patienten verhindert. Oder Protein, das wie Gluten funktioniert und schmeckt, aber kein Gluten ist. Aus Deutschland kommt magnetische Flüssigkeit. Diese wird Patienten gespritzt, sodass sich detaillierte Bilder des Herzens machen lassen - in Echtzeit.
Ob die Deutschen absahnen wird sich zeigen. Schaut man sich die Zahl der Patentanmeldungen in Europa an, dann liegt Deutschland ganz vorne. Danach kommen Frankreich, Niederlande und die Schweiz. Die Reihenfolge spiegelt sich oft auch bei den Gewinnern des Europäischen Erfinderpreises wieder - eine Garantie für dieses Jahr ist das natürlich nicht.