Ukrainische Journalistin"Der EU-Ukraine-Gipfel in Kiew ist ein historisches Ereignis"
An dem EU-Ukraine-Gipfel in Kiew wird unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnehmen. Für die ukrainische Journalistin Anna Kosjuchenko ist das Treffen "historisch". Auch weil die Ukraine erstmals als Beitrittskandidat dabei ist.
Am Freitag (3. Februar 2023) findet der EU-Ukraine-Gipfel in Kiew statt. Teilnehmen wird seitens der Europäischen Union die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie 15 weitere Mitglieder der Kommission. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel wird dabei sein.
Im Fokus: die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine
Auf Twitter schrieb von der Leyen nach ihrer Ankunft in Kiew, der Besuch solle auch zeigen, dass die EU fest wie eh und je zur Ukraine stehe. Außerdem wolle man die Unterstützung und Kooperation weiter vertiefen.
Der Besuch der EU-Kommission sei "super wichtig", findet die Journalistin Anna Kosjuchenko. Sie lebt in Kiew und arbeitet bei einem ukrainischen Fernsehsender. Der Gipfel in Kiew sei auch historisch, weil die Ukraine zum ersten Mal als EU-Beitrittskandidat mit am Tisch sitzt. Seit Juni 2022 hat die Ukraine diesen Status.
"Der Besuch von Ursula von der Leyen ist für viele Ukrainer ein wichtiges Symbol für die zukünftige Entwicklung des Landes in der europäischen Union."
Die Entwicklung der Ukraine in Richtung Europäischer Union habe Russlands Präsident Wladimir Putin verhindern wollen. Mit den Protesten in der Ukraine in 2013 und 2014 – die Maidan-Proteste – habe die Ukraine den europäischen Entwicklungsweg gewählt, sagt die Journalistin.
Am 24. Februar 2022 griff Russlands die Ukraine an. "Jetzt verteidigt das ukrainische Militär nicht nur unser Land, sondern auch die europäischen Werte gegen die Russen", so Anna Kosjuchenko.
Beim Gipfel in Kiew soll es unter anderem um die EU-Beitrittsperspektive der Ukraine gehen. Dass über die europäische Zukunft des Landes gesprochen wird, das erhofft sich die Journalistin. Auch wenn für viele Menschen in der Ukraine Zukunftsthemen zurzeit nicht im Mittelpunkt stünden. "Viele Ukrainer sind auf ihre Gegenwart fokussiert", sagt Anna Kosjuchenko. "Seit einem Jahr leben wir in einem Kriegszustand."
"Es geht um unsere Existenz als Nation, um unsere Freiheit, um die Demokratie und um europäische Werte."
Ein zentrales Thema des europäisch-ukrainischen Treffens wird deshalb die weitere finanzielle und militärische Unterstützung des Landes bei seiner Verteidigung gegen Russland sein. Viele in der Ukraine werteten den Gipfel als Garantie für die weitere Unterstützung, so die Journalistin.
Man sei dankbar für die bisher erfolgte politische und militärische Unterstützung durch die EU. Doch man brauche mehr Waffen, meint Anna Kosjuchenko. "Der einzige Weg für uns, den Krieg zu beenden, ist es Russland zu besiegen."