Merkel und Trumps erste BegegnungDen Wackel-Dackel-Reflex vermeiden
Die vielleicht mächtigste Frau der Welt und der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Wenn Angela Merkel und Donald Trump sich diese Woche zum ersten Mal begegnen, stellt sich die Frage: Wie klappt der richtige erste Eindruck?
Ein altes englisches Sprichwort besagt: "You never get a second chance to make a first impression." Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Diese Woche wollen sich Angela Merkel und Donald Trump in Washington zum ersten Mal persönlich treffen.
Trump hat in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder durchblicken lassen, dass er nicht gerade der größte Merkel-Fan ist. Auch umgekehrt gibt es Vorbehalte. Doch wie schaffen sie es, trotz ihrer Differenzen einen guten ersten Eindruck aufeinander zu machen?
Bloß kein Wackel-Dackel-Reflex!
"Die erste Frage, die ich mir stellen muss, ist: Was möchte ich eigentlich beim anderen bewirken?", sagt Mimik- und Gestikexperte Dirk Eilert. Er glaubt: Bei dem Treffen der beiden Staatschefs geht es nicht so sehr um Sympathie, sondern vielmehr um Respekt und Anerkennung. Dafür wichtig: ein klarer, direkter Blickkontakt, mal kurz ein Lächeln, aber nicht zu viel.
"Beim Zuhören vor allem eine Sache vermeiden, ich nenne es den Wackel-Dackel-Reflex: Den anderen immer anzugucken, zu lächeln und dabei zu nicken. Das sollte man ein bisschen reduzieren, um auch den anderen ein bisschen kommen zu lassen."
Diese erste Begegnung ist also ein bisschen wie ein Tanz, sagt Dirk Eilert. Und den beginnt Trump gern mit seinem vereinnahmenden Händedruck. Der unterteilt sich Eilert zufolge in drei Phasen: Erst reicht er die Hand mit offener Handfläche und sagt damit gewissermaßen: Ich bin unbewaffnet. Allerdings überzieht Trump diese Geste, indem er die Handfläche förmlich aufdreht.
Trumps Handshake: Zeichen der Dominanz
Phase zwei ist der "Yank & Pull". Dabei reißt Trump förmlich an der Hand seines Gegenübers und zieht ihn zu sich heran. Die letzte Phase ist das berüchtigte Tätscheln. Für Dirk Eilert sind vor allem die letzten beiden Phasen starke Dominanzsignale. "So würde vielleicht der Chef mal seinen Mitarbeiter mal die Hand auf die Schulter legen, aber nie der Mitarbeiter seinem Chef", sagt der Mimikexperte.
Dirk Eilert empfiehlt Angela Merkel bei ihrem Aufeinandertreffen mit Trump vor allem: Ruhe bewahren. Ganz normal die Hand geben, dann ein normaler, mittelfester, starker Händedruck.
"Wenn Trump dann anfängt zu tätscheln, wäre mein Tipp einfach auch tätscheln. Weil wenn ich die Berührung erwidere, dann hebe ich quasi diese Berührungsdominanz auch wieder auf."
Wir warten jedenfalls gespannt auf den ersten Händedruck.