Steigende GasnetzgebührenHeizen droht teurer zu werden - was tun?
Heizen wird (schon wieder) teurer. Hintergrund: Die Gasnetzgebühren sollen steigen. Ob euch das sorgt oder kaltlässt - als Mieterinnen und Mieter habt ihr leider wenig Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun.
Nova-Hörer Max"verspürt "keine Emotionen", wenn er an das Thema Heizen denkt, hat er uns erzählt. Wenn er nicht zu Hause ist, läuft die Heizung auch schon mal durch, gibt er zu.
"Ich gehe leider sehr, sehr schludrig mit meiner Heizung um. Ich lasse sie auch manchmal einfach laufen, wenn ich nicht zu Hause bin."
So unemotional wie Max sind andere allerdings nicht. Lea zum Beispiel macht sich Sorgen und hat "kein gutes Gefühl" bei den aktuellen Preisentwicklungen. Und damit ist sie nicht allein.
"Das macht mir Sorgen, dass es noch teurer wird. Weil es jetzt schon teuer ist."
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine müssen wir bereits mehr fürs Heizen ausgeben als früher - und es könnte diesen Herbst noch mehr werden. Allerdings wird gar nicht das Gas an sich teurer. Diesmal geht es um das sogenannte Gasnetzentgelt.
Das bekommen die Betreiber, die die Gasnetze am Laufen halten – indem sie zum Beispiel die Gasrohre bereitstellen oder Gaszähler aufhängen und erneuern. Die Gebühren dafür machen im Schnitt knapp 17 Prozent des Gaspreises (Jahr 2023) für uns Haushaltskund*innen aus, sind regional aber sehr unterschiedlich.
Netzbetreiber: Weniger Gaskunden - mehr Kosten für den einzelnen
Die Gasnetzbetreiber sagen jetzt: Gas wird immer weniger zum Heizen genutzt, also bekommen wir von weniger Menschen Geld. Das Netz müssen wir aber trotzdem in Schuss halten. Und um das weiter zu gewährleisten und unsere Kosten decken zu können, müssen wir die Preise erhöhen. Dazu kämen noch neue Abschreibungsregeln.
Laut dem Vergleichsportal Verivox könnte das für Gaskund*innen je nach Anbieter und Haushaltsgröße und Wohnort Mehrkosten zwischen hundert und mehr als vierhundert Euro pro Jahr bedeuten.
Was tun?
Gegen die Erhöhung der Preise können wir als Mieter*innen direkt leider nichts machen, erklärt Justus Wolters von Deutschlandfunk Nova. Was wir aber tun können:
- den eigenen Verbrauch senken
- warm anziehen
- effizient lüften
- schauen, ob unser Vermieter oder unsere Vermieterin alles richtig macht: Die sind nämlich dazu verpflichtet, das Gas möglichst günstig einzukaufen!
"Wie die Anbieter dastehen, von denen wir das Gas bekommen, können wir auf der Betriebskostenabrechnung sehen und dann vergleichen."
Am Ende müssen wir uns Heizen leisten können. Und viele haben offenbar das Gefühl, dass es immer mehr zu einer Art Luxus wird. Aufs Heizen ganz zu verzichten oder es massiv einzuschränken, kommt aber meist dann doch nicht in Frage. Lucas zum Beispiel glaubt, dass er genauso heizen wird wie in den Jahren zuvor.
"Irgendwie ist mir das dann doch wichtig genug, dass es warm bleibt. Und dass ich mich zuhause wohlfühle."
Lea widerum zieht sich daheim warm – oder noch wärmer – an, hat sie uns erzählt. In T-Shirt und Shorts muss sie zuhause im Winter sowieso nicht rumlaufen, findet sie. Pulli und warme Socken gehen auch.
Stresspotential: Heizkosten teilen in der WG
Schwierig wird es natürlich, wenn man sich die Heizkosten mit anderen teilt – in einer WG zum Beispiel. Der eine heizt sein Zimmer viel, die andere will vielleicht sparen und heizt wenig. Kälte- und Wärmeempfinden sind ja auch sehr individuell. Da helfen dann nur Kompromisse und gute Kommunikation.