Emotionale IntelligenzWarum Empathie uns weiterbringt

"Zeig doch mal ein bisschen mehr Mitgefühl!" Diesen Satz will wirklich niemand hören. In dieser Ab 21 klären wir, ob wir alle mehr Einfühlungsvermögen brauchen und wie sich Empathie von emotionaler Intelligenz unterscheidet.

Melanie Mühl sagt: Unserer Gesellschaft fehlt es an Empathie – und die Corona-Pandemie ist ein besonderer Beweis dafür. Die Journalistin ist überzeugt, dass wir über unser unser persönliches Umfeld hinaus mehr Mitgefühl und Solidarität zeigen müssen.

"Ich glaube, dass sich jetzt ein allgemeiner Egoismus breitmacht."
Melanie Mühl

In Madelins Medizinstudium ist Empathie ein fester Bestandteil des Lehrplans und auch der Aufnahmeprüfung. Neben der fachlichen Kompetenz sind die emotionalen Fähigkeiten gegenüber Patientinnen genauso wichtig, sagt die Studentin: "So wie man lernt, wie der Pankreas aufgebaut ist, kann man auch lernen: Wie ist mein richtiger Umgang mit dem Patienten?"

Wann ist Empathie entscheidend?

Myriam Bechtoldt forscht zu emotionaler Intelligenz, also die Kunst, Gefühle von Mitmenschen wahrzunehmen und einzuordnen. "Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, ist etwas anderes als die Fähigkeit, Matheaufgaben lösen zu können", erklärt die Psychologin. Wie man emotionale Intelligenz messen kann, hört ihr im Podcast.

Fakten zu Empathie

  • Mitgefühl ist wohl keine rein menschliche Eigenschaft: In der Wissenschaft wurden bis jetzt sowohl bei Menschenaffen als auch bei Ratten Ansätze von Empathie nachgewiesen. Demnach haben Ratten eine Abneigung dagegen, anderen Tieren Schaden hinzuzufügen.
  • Mitgefühl gegenüber Frauen hängt offenbar vom Aussehen ab: Bei einem von italienischen und österreichischen Forschenden durchgeführten Experiment
    haben Probanden weniger Empathie gegenüber Frauen gezeigt, die ein enges Kleid anhatten, als gegenüber Frauen, die T-Shirt und Jeans trugen. Dabei war sowohl bei männlichen als auch weiblichen Probanden die Reaktion gleich.
  • Empathie lässt sich auch laut Wissenschaftlern von der Uni Würzburg trainieren: 30 Minuten Training am Tag reichen, um hilfsbereiter und selbstloser zu werden. Bei den Übungen geht es unter anderem darum, in einer Meditations-Session bewusst Glück und Zufriedenheit zu empfinden und Zuhören zu lernen.

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