Uefa Europa LeagueFrankfurter Eintracht - nicht nur bei Fans beliebt
Die Spieler der Frankfurter Eintracht werden abgefeiert für ihren Erfolg und die Fans für ihre unglaublichen Choreographien. Das war schon einmal anders: Einzelne Fan-Gruppen waren als Schlägertrupps bekannt. Man habe die friedlichen Fans gestärkt, sagt Marc Heinrichs. Er ist Sportredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Frage ist, wie reagieren die Fans, wenn der Erfolg ausbleibt.
Eintracht Frankfurt spielt am 14. März in der Uefa Europa League im Rückspiel gegen Inter Mailand. Es geht um den Einzug ins Viertelfinale. 13.000 Fans begleiten die Eintracht zum Spiel in Mailand. "Mit dieser Wucht der Fans traue ich der Eintracht viel zu", sagt Marc Heinrichs, FAZ-Sportredakteur. Es werde sicherlich schwer, aber die Frankfurter hätten schon bewiesen, dass sie sich im entscheidenden Moment konzentrieren können.
Die Frankfurter spielen seit einiger Zeit sehr erfolgreich Fußball. Das hänge auch mit dem Sportvorstand Fredi Bobic zusammen, so Marc Heinrich. Der habe zumindest die Bedingungen für den Aufstieg geschaffen. "Er hat ein neues und intensiveres Scouting-System eingeführt", sagt Marc Heinrich. Damit werden neue Spieler für den Verein gesucht.
Fredi Bobic hat zum Erfolg beigetragen
Die Eintracht habe eine gute und geschickte Transfer-Politik. Ein Beispiel sei Luka Jovic: Der spielte zuvor in der zweiten portugiesischen Liga und ist heute rund 60 Millionen Euro wert. Die Eintracht habe zurzeit einige Spieler im Team, an denen andere Verein durchaus interessiert sind. Das sei auch Fredi Bobic zu verdanken.
"Diese Spieler sind in einer Zeit zur Eintracht gekommen, in der Fredi Bobic die Verantwortung trug."
Mit im Vorstand der Eintracht ist Axel Hellmann. Der wirke eher im Hintergrund, habe aber den Verein wirtschaftlich, technisch und digital erfolgreich aufgestellt, so Marc Heinrich. Der Verein hat es geschafft, auch international Interesse zu wecken. Das ist wichtig, um Investoren anzulocken. Alle Logen im Stadion seien vermietet, alle Werbeflächen vergeben, so Marc Heinrich. Erfolg macht wohl sexy: Das zeigt sich auch im Fußball.
Beeindruckende Choreos der Fans
Aber nicht nur die Spieler und der Vorstand machen den Verein populär. Auch die Fans. Die waren bislang eher berühmt berüchtigt. Einzelne Gruppen galten in der Bundesliga als Schlägertrupps. Jetzt sind die Fans bekannt für ihre Choreos im Stadion.
Der Verein habe den Fanbetreuer und Fanprojekte unterstützt. Man habe versucht jene Fans zu stärken, die keine Lust auf Randale haben. Es gebe noch die Gewaltbereiten, aber sie seien weniger geworden, so Marc Heinrich. Dabei hilft natürlich auch, dass der Verein so erfolgreich spielt.
"Man darf eins nicht vergessen, das schönste Beruhigungsmittel für eine Kurve im Stadion ist der Erfolg."
Zu mehr Ruhe im Stadion hätten auch mehr Überwachungssysteme im Frankfurter Stadion geführt. Damit wird es einfacher jene Fans herauszufiltern, die Ärger suchen.
Ob die Fans wirklich friedlicher geworden sind, wird sich wohl zeigen, wenn der Verein sportlich nicht mehr so richtig auf der Gewinnerseite steht.
- Der Chemnitzer FC und der Druck von rechts | Nach den umstrittenen Trauerbekundungen für den verstorbenen Chemnitz-Fan und Neonazi Thomas H. am Wochenende im Chemnitzer Stadion hat der Fußball-Traditionsclub aus Sachsen Strafanzeige erstattet. Wir fassen zusammen, was bisher geschehen ist.
- Bundesliga: 4,42 Milliarden Euro Umsatzrekord | Es ist ein Rekordumsatz für den deutschen Profifußball: 4,42 Milliarden Euro in der Spielzeit 2017/18. Hinter dieser Zahl steckt nicht nur ein scheinbar guter Wirtschaftsplan der Deutschen Fußball Liga (DFL), ein Großteil des Umsatzes komme aus den Erlösen nationaler Medienverträge, sagt Christoph Breuer, Sportökonom an der Deutschen Sporthochschule.