Generation MingleJa, nein, vielleicht
Wie wollen uns nicht festlegen, wohnen immer noch in WGs, haben Sehnsucht nach einem Leben, das irgendwo in der Zukunft liegt. Und wir kriegen es nicht hin, uns richtig zu binden: darum sind wir Mingles - eine Mischung aus "Mixed" und "Singles".
Die Bindungsfähigkeit unter uns 25- bis 30-Jährigen ist nur so mittelmäßig: Mingles sind genau das, was vorher unter Begriffen wie "Friends with Benefits" oder "Fuckbuddies" lief. Man trifft sich, man unternimmt was zusammen, man schläft miteinander und beieinander und bespricht die großen und kleinen Sorgen des Lebens und des Alltags. Man lebt eine Beziehung.
Beziehung im Hier und Jetzt
Es gibt allerdings keine gemeinsamen Zukunftspläne, Mingles wohnen nicht zusammen, planen auch nicht zusammen zu ziehen und stellen sich auch nicht gegenseitig den Eltern vor. Die Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Jetzt stattfindet und beide Partner unabhängig bleiben und ihr eigenes Ding durchziehen. Trotzdem haben beide großes Vertrauen zueinander. Allerdings ist diese Beziehung, die sie zueinander haben, nicht verpflichtend - sondern wie eine Freundschaft mit Sex. Beide können auch mal einige Tage nichts voneinander hören und währenddessen auch mit einer anderen Person Sex haben.
Ist diese Beziehungsform die Konsequenz einer Gesellschaft, die immer mehr Flexibilität von uns erwartet? Ist es die Konsequenz der Schnelllebigkeit, in der wir Angst haben, uns festzulegen? Ist das Mingle-Dasein Trend oder eine echte Pärchen-Alternative? Wann kann eine Mingle-Beziehung funktionieren und kann daraus doch nochmal eine exklusive Zweierbeziehung werden?
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