Interpersonelle NäheIn 36 Fragen zur Liebe?

Liebe entsteht durch Nähe. Und so kann es passieren, dass eine Liste mit 36 persönlichen Fragen zum Grundstein für eine neue Beziehung wird. Oder der Beginn einer neuen Liebe.

Als der Sozialpsychologe Arthur Aron vor 20 Jahren, also 1997, einen Katalog von Fragen erstellte, ging es ihm nicht darum, ein Rezept für schnelle Liebe zu entwickeln. Er wollte menschliche Nähe quasi unter Laborbedingungen herstellen.

Verlieben dank Fragenkatalog?

  • Welche Person würdest du gerne einmal zum Abendessen einladen?
  • Was ist für dich ein perfekter Tag?
  • Was ist die größte Errungenschaft oder Leistung deines Lebens?
  • Was bedeutet Freundschaft für dich?
  • Wann hast du das letzte Mal geweint?

"Wofür in deinem Leben bist du am meisten dankbar?" Mit persönlichen Fragen wie diesen sollten sich zwei fremde Menschen näher kommen. Vermutlich hätte dieser Fragenkatalog nicht weiter Beachtung gefunden, wenn nicht 2015 die US-Amerikanerin Mandy Len Catron in der New York Times einen Artikel veröffentlicht hätte, in dem sie beschreibt, wie sie dank dieser 36 Fragen ihre Liebe gefunden hat.

Wir nutzen das Interesse für diesen Fragebogen und das 20-jährige Jubiläum und sprechen in Eine Stunde Liebe mit den Machern.

"Die Menschen sollten sich nicht verlieben, sie sollten sich näher kommen. Aber dass man, wenn Nähe da ist, sich verlieben kann, überrascht mich nicht."
Arthur Aron, Psychologe, State University of New York at Stony Brook

Worauf es in der Liebe ankommt

Die Sehnsucht vieler Menschen nach einem schnellen Rezept für Liebe kann Aron nachempfinden. Seit 50 Jahren forscht er zu Beziehungen und romantischer Liebe. Eine Erkenntnis, die er über die Jahre gewonnen hat: Es geht in einer Beziehung nicht hauptsächlich darum, mit wem du zusammen bist, sondern viel mehr darum, wer du selbst bist.

"Wer man selbst ist, ist viel wichtiger. Wenn man depressiv oder gestresst ist, dann ist es natürlich schwierig, eine Beziehung zu haben", sagt Aron.

Die eigene Kommunikationsfähigkeit, sagt Aron, ist auch ein wichtiger Faktor. Wie geht man mit Konflikten um? Wie unterstützt man sich? Wie kommt man mit der Familie des anderen klar?