Besondere BundestagswahlenKampf um die Kraft im Land
Laut Wahlforschern liegt Merkel vorne und Schulz auf Platz zwei - wer in Deutschland drittstärkste Kraft wird, ist noch offen. Wir blicken auf zwei Bundestagswahlen aus der Geschichte mit besonderen Kräfteverhältnissen.
Wenn am Sonntag ein neuer Bundestag gewählt wird, dann stehen die ersten beiden Plätze schon fest - sofern wir den Prognosen der Wahlforscher vertrauen: Angela Merkel und die Union bleiben stärkste politische Kraft. Ihr bisheriger Koalitionspartner SPD mit Martin Schulz wird auf dem zweiten Platz landen.
Es geht um Platz drei
Wer wird drittstärkste Kraft und wer würde im Fall einer großen Koalition stärkste Oppositionspartei? Welche Koalitionsmöglichkeiten es - außer einer Großen - gibt, das wird der Wahlabend zeigen.
Wir blicken auf zwei besondere Bundestagswahlen zurück: 1957 errang der 81-jährige Konrad Adenauer mit 50,2 Prozent der Stimmen zum ersten und bisher letzten Mal die absolute Mehrheit.
"1957 hatte Adenauer einen klaren Westkurs mit den USA eingeschlagen. Das wusste er für die Wahlwerbung clever einzusetzen. Die SPD stellte er als Gefahr für diesen Kurs dar."
Die Bundestagswahl im Jahr 1969 wurde zu einer Wendemarke der deutschen Nachkriegsgeschichte: Zum ersten Mal war mit Willy Brandt ein Sozialdemokrat in das Amt des Bundeskanzlers gewählt. Die SPD ging mit der FDP eine sozialliberale Koalition ein und setzte in den folgenden Jahren die Ostpolitik durch, mit der eine Aussöhnung Deutschlands mit den ehemaligen Kriegsgegnern in Osteuropa gelang.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Welche rechtsextremen Parteien waren bisher in deutschen Parlamenten vertreten?
- Welche politischen Angebote halten die verschiedenen Parteien zum Stichwort "Ausbildung" und "Digitale Welt" bereit?
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld im Gespräch mit Moderatorin Meike Rosenplänter.