Ehe für alleDer Mann, der die entscheidende Frage gestellt hat
Ulli Köppe hatte die Karten für die Diskussionsrunde mit Angela Merkel von einer Freundin. Er ging hin, saß in Reihe zwei und fragte dann spontan die Kanzlerin: "Ab wann darf ich denn meinen Freund meinen Mann nennen?" Und mit dieser Frage kommt nun Tempo ins Thema.
Am Freitag findet kurzfristig die Abstimmung im Deutschen Bundestag zur Frage statt: Ehe für alle? Ja oder nein? Ulli ist 28, Berliner, arbeitet als Eventmanager und ist der Mann, der durch seine Frage eine Kettenreaktion in Sachen "Ehe für alle" auslöste.
"Es hat mich überrascht, dass Merkel auf so eine Frage nicht vorbereitet war."
Ulli kommt ursprünglich aus Saalfeld in Thüringen. Er ist seit zwölf Jahren mit seinem Freund zusammen. Vielleicht können sie bald heiraten. "Verrückt", sagt er. "Ich hätte Superlust, als Zuschauer dabei zu sein." Ulli ist CDU-Wähler und sagt von sich selbst, dass er ein Bewunderer Merkels ist.
"Ob mich Frau Merkel noch mal sehen will, weiß ich nicht."
In der CDU sind die Politiker bei diesem Thema gespalten. Unsere Hauptstadt-Korrespondentin Gudula Geuther fasst die Lage für uns zusammen: "Es gab schon seit langer Zeit Stimmen in der CDU, die für eine Öffnung der Ehe plädiert haben." Aber es gebe eben auch konservative Abgeordnete, die dem kritisch gegenüber stehen.