Olympia 1972Eddie Hart verpasst die Chance seines Lebens
Eddie Hart hat einen Traum: Er will Olympisches Gold gewinnen und der schnellste Mann der Welt werden. Dafür trainiert er über zehn Jahre mit all seiner Kraft. Doch als das Rennen seines Lebens ansteht, gibt es ein Problem.
Anmerkung: Dieser Text ist die Grundlage für einen Radiobeitrag. Der beinhaltet Betonungen und Gefühle, die bei der reinen Lektüre nicht unbedingt rüberkommen. Darum lohnt es sich, auch das Audio zu diesem Text zu hören.
Eddie Hart: I just loved to run, loved it. I’d rather run than eat. I ran everywhere. My aunt used to say: This little boy, here he goes running again, she was always talking about me.
Ja, der Mann, den ihr da hört, das ist Eddie Hart. Er ist jetzt 69 Jahre alt. Aufgewachsen ist Eddie in den 50er Jahren in Pittsburg in Kalifornien. Das ist eine Kleinstadt östlich von San Francisco mit einem Hafen am Sacramento River.
Eddies Eltern sind Afroamerikaner, er hat fünf Geschwister und die Familie hat gerade so viel Geld, dass es damals reicht, alle durchzubringen.
In den 50er und 60er Jahren, müssen wir uns erinnern, da gab es in den USA noch die Rassentrennung. In Kalifornien ist sie nicht so ausgeprägt wie im Süden, aber für Schwarze wie Eddie gab es wenig Möglichkeiten aufzusteigen. Er wollte ganz sicher nicht wie sein Vater T.J. in der Öl-Raffinerie von Pittsburg arbeiten. Und Florence, seine Mutter, die hatte keinen Job. Er hatte also kein Vorbild für einen Aufstieg zu Hause.
Eddie will es zu mehr bringen als seine Eltern
Im Fernsehen hat er aber gesehen, dass Afro-Amerikaner auf zwei Gebieten erfolgreich sein und auch gut Geld verdienen können: in der Unterhaltung, also als Musiker oder im Film, vor allem aber im Sport. Und Eddie, der hat in der Schule keine guten Noten, mit dem Lernen hat er es nicht so. Aber was anderes, das kann er richtig gut.
Eddie Hart: I could always ran fast, from day one. I could run faster than kids my age and even run faster than some of the kids older than me.
Rennen. Da ist Eddie schneller als alle anderen in seiner Klasse. Mit sechs Jahren gewinnt er schon seinen ersten Wettkampf. Das ist beim Sommerfest von Shell, dem Öl-Unternehmen bei dem sein Vater arbeitet. Jedes Jahr machen die ein Picknick mit Spielen und Sportwettkämpfen für die Kinder. Der Vater nimmt seinen Sohn mit zum und meldet ihn an für den 50-Meter-Sprint. Weil der Eddie, der rennt ja eh immer. Und Eddie hängt tatsächlich alle Kids ab. Sogar die älteren.
"I was 13 years old when I decided I wanted that title -World’s fastest human."
Eddie läuft jetzt bei jedem Wettkampf, bei dem er mitmachen kann. Manchmal sogar in gebrauchten Schuhen, die ihm zu groß sind, weil grad kein Geld für neue da ist. Er läuft immerallen davon. Der Pastor erwähnt Eddie Sonntags in der Kirche, wenn er wieder eine Medaille nach Hause gebracht hat. Und irgendwann steht dann sogar sein Name, Eddie Hart, in der Zeitung.
Und in dem Moment denkt sich Eddie, so könnte das klappen, dass ich in meinem Leben weiterkomme als meine Eltern. Dass ich mehr schaffe als sie.
Eddie Hart: I was 13 years old when I decided I wanted that title -World’s fastest human.
Als er 13 ist, erzählt ihm sein Trainer von den Olympischen Spielen und Eddie versteht: Der schnellste Mann der Welt, das ist der Mensch, der bei Olympischen Spielen den 100 Meter Sprint gewinnt. Und irgendwas an dem Satz gräbt sich in sein Hirn und in seinen Körper und er weiß: Das will er werden. Und sein Trainer sagt: "Eddie, Du kannst das schaffen."
Eddie Hart: I was willing to do anything for it. Gosh, that just captured me, I just wanted that title so much, so bad.
Von da an tut Eddie alles, um den Titel zu bekommen, ist bereit jedes Opfer zu bringen und das zu tun, was sein Vater T.J. ihm von Klein auf eingebleut hat: Er muss immer sein Bestes zu geben.
Eddie Hart: I was willing to do whatever it took. I was willing to make any sacrifice, the work out, I mean, whatever. Just show me what I need to do and I’ll do it. I just felt: if I give it my best, win loose or draw, I have given it my best. That was something I was taught by my father. Always do your best, always put your best foot forward and that’s what I wanted to do
Der Eddie, der hat einfach so ein Vertrauen in sich gehabt, dass er das auch schaffen könnte, mit der Goldmedaille.
Eddie Hart: There were a lot of people that said: ”You just come out of this little dinky town Pittsburg California. What makes you think you are going to make it to the Olympics? I felt like I had it in me. I felt like I could do it.
Aber Eddie lässt sich nicht beirren. Und er hat Erfolg.
Eddie qualifiziert für die Olympischen Spiele - und schafft einen Weltrekord
Er gewinnt Hochschul-Wettkämpfe und bekommt 1970, da ist er 20 Jahre alt, ein Leichtathletik-Stipendium für die Uni in Berkeley. Eddie weiß, dass das eine einmalige Chance ist. Er will sich nicht ablenken lassen. Das ist gar nicht so einfach zu der Zeit.
Eddie Hart: There were a lot of distractions. They were smoking weed. They were drinking beer. The black movement was big. They were trying to pull me into that. And there were parties. There were lots of parties. I stayed away from them. I’d go to bed or go to my parents’ house or something like that.
Ja, da war viel los auf dem Campus in Kalifornien Ende der 60er und in den 70ern. Jeden Tag gibt es Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und gegen Rassismus. Eddies Freunde, die kiffen, feiern und sind politisch aktiv – und wollen dass er aktiv wird. Aber Eddie hält Abstand zu all dem. Er geht zu seinen Eltern, wenn es an der Uni zu wild wird und er geht Versuchungen aus dem Weg. Er konzentriert sich ganz auf das Training und auf dass Studieren. Er will auf keinen Fall sein Stipendium verlieren.
"There were a lot of distractions. They were smoking weed. They were drinking beer. The black movement was big. They were trying to pull me into that."
Eddie Hart: I didn’t want to have an excuse. Not do something I should have did, that didn’t work for me.
Zehn Jahre lang, seit er 13 Jahre alt ist, da kennt er eigentlich nur ein paar Sachen, nämlich: trainieren, zu Wettkämpfen gehen, lernen und studieren. Seit er sich vorgenommen hat, der schnellste Mann der Welt zu werden, ist das, was sein Leben ausmacht. Und irgendwann kommt dieses Ziel, diese Goldmedaille, in greifbare Nähe. Das ist, genauer gesagt, zwei Monate nach seinem 23 Geburtstag. Eddie hat den Wettkampf erreicht, bei dem sich US-Leichtathleten für die Olympischen Spiele qualifizieren können. Und er geht als einer der Favoriten an den Start.
Und Eddie, der hat ausgerechet dann ein Problem.
Eddie Hart: At the Olympic trials I made it there, but just three weeks prior to the Olympic trials I injure myself. I have a hamstring issue at the US championships.
Es ist etwas ziemlich furchtbares passiert; Bei den US-Meisterschaften drei Wochen vorher. Da hat sich Eddie eine Oberschenkelzerrung zugezogen.
Eddie Hart: And so the three weeks between the US championships and the Olympic Trials I can’t do any block starts.
"If the leg breaks it breaks, but if it holds, you’ve got a chance. I just go into this dream world. Lane six, a hundred meters, that’s my whole world right now."
Seitdem ist er nicht mehr aus den Startblöcken gestartet. Jetzt kommt es aber drauf an und Eddie, der kommt jedes Mal als letzter los. Nur ganz knapp erreicht er das Finale der Qualifikation. Eddie weiß: Eenn sich nichts Entscheidendes ändert, ist es aus mit seinem Traum von den Olympischen Spielen.
Eddie Hart: I come to this realization: I have come too far, it has been ten years, you did everything I needed to do. Sure, you have this leg issue, but you have to go for it. If things fall apart, they fall apart. If the leg breaks it breaks, but if it holds, you’ve got a chance. I just go into this dream world. Lane six, a hundred meters, that’s my whole world right now. Lane 6, a hundred meters. Anything going on outside of lane 6 and beyond the hundred meters did not exist in that instance as far as I’m concerned, just get through this hundred meters. Just stay focused, stay in this, listen for the gun and blast when I hear it
Irgendwie ist Eddie dann wie in einer Traumwelt – alles um ihn herum verschwindet, sobald der Startschuss fällt. Seine Muskeln machen mit. Eddie läuft und er gewinnt. Er stellt sogar den Weltrekord ein. 100 Meter in 9,9 Sekunden. Eddie ist auf dem Weg zu den Olympischen Spielen.
Endlich bei Olympia - und dann läuft alles schief
Ein paar Wochen später, am 31. August 1972 ist Eddie Hart angekommen. In München. Im Olympischen Dorf. Dort liegt er entspannt auf seinem Bett. Eddie ist ruhig, selbstbewusst und in Topform. Seinen ersten Lauf im Sprint-Wettbewerb hat er gerade lässig gewonnen und im ganzen Wettkampf gibt es für ihn nur einen ernsten Konkurrenten: Valerij Borzov. Der Sprinter aus der Ukraine, der für die Sowjetunion startet. Alle, die sich mit Leichtathletik auskennen, warten schon auf das Finale Eddie Hart gegen Valerij Borzov. In dem Jahr ist der 100 Meter Sprint auch ein bisschen Kalter Krieg.
Eddie ist das alles allerdings völlig egal. Bis zum Viertelfinale sind es noch etwas mehr als zwei Stunden. Trainer Stan Wright hat ihm und den anderen Sprintern, Rey Robinson und Robert Taylor, geraten, sich bis dahin noch etwas auszuruhen. Und Eddie ist sich in dem Moment ganz sicher: Er ist auf dem Weg zu Gold.
Eddie Hart: Here I am, just finished running the first round which is a heat and I’m slowing down at the finish line, and I’m two or three meters ahead of the field, and I am just feeling great. I was coming off of a world record from the Olympic trials. I am in the best shape of my life. I’m firing on all cylinders as they say. I just felt like I was the best in the world at that time. I really felt I could do what it took to get the job done. Getting ready to run the quarterfinal thinking I’m on my way.
Die Zeit vertreibt er sich damit, Papiere zu lesen, die das Olympische Komitee der USA den Sportlern gegeben hat. Während er liest, fällt ihm etwas Seltsames auf.
"I just felt like I was the best in the world at that time. I really felt I could do what it took to get the job done. Getting ready to run the quarterfinal thinking I’m on my way."
Eddie Hart: And I just notice that the time schedule that Stan Wright has is different than the time schedule in the literature that I’m reading. And I’m thinking "I’m sure Stan has the right schedule, but I’m just going to walk down to his room just to let him know what I discovered." And so I get to his room and I say. "Stan, I am sure you got the right schedule, I’m not alarmed or anything like that, but I just want to show you: this is different than what you have."
Und was Eddie da auffällt beim Lesen, das ist, dass in seinen Papieren die Zeiten, die da stehen für die Viertelfinalläufe, anders sind als die, die der Trainer hat - zwei Stunden früher. Eddie macht sich noch keine großen Sorgen. Er ist ja überzeugt, dass der Trainer die richtigen Zeiten hat. Zur Sicherheit geht er aber trotzdem zu Stan Wright. Auch der ist überzeugt, dass er die aktuellen Dokumente hat, sagt aber: Lass uns alle mal sicherheitshalber zurück zum Olympia-Stadion fahren. Wenig später stehen er, Eddie, Rey und Robert – die anderen Sprinter – an der Haltestelle zum Shuttle.
Eddie Hart: While we are standing there, waiting to catch the tram or the bus or the van back over, ABC’s studio is set up right there with the monitor. And they are showing races on the monitors there of hundred meters. And somebody says “Oh, what are those? Reruns of the races we ran earlier?” And somebody says “No. No! This is live. This is going on right now!” And then, gosh. Oh boy! We knew we were in trouble.
Langsam kommt die Erkenntnis: Eddie und seine Kollegen sind zu spät dran
Jetzt wird es richtig schrecklich: Neben der Haltestelle hat der Fernsehsender ABC sein Studio. Und auf dessen Bildschirmen laufen Hundert-Meter-Rennen. Eddie wird richtig schlecht. Trainer und Sprinter wissen: sie haben ein Problem. Was sie nicht wissen ist, wie viele Viertelfinal-Rennen noch ausstehen - es gab fünf davon - und ob sie noch eine Chance haben, rechtzeitig für ihre Rennen ins Stadion zu kommen.
"They let us out at the practice track and we had this tunnel to go through and so about half way through the tunnel I heard a gun go off."
Auch die Leute vom Fernsehen kriegen mit, dass da grade was schrecklich schief läuft und bieten Eddie und den anderen an, sie zum Wettkampf zu fahren. Sie warten also nicht auf den Shuttle und rasen in einem ABC-Minivan zum Stadion, gegen sämtliche Straßenverkehrsregeln, zeitweise gegen die Richtung einer Einbahnstraße. Sie müssen am Trainingsfeld aussteigen und rennen durch einen Tunnel.
Eddie Hart: They let us out at the practice track and we had this tunnel to go through and so about half way through the tunnel I heard a gun go off. So we get to the Olympic stadium and we are looking around just trying to get a handle on things, and so we find out first of all Rey Robinson’s race had gone off before we even left the village while we are still standing there waiting to go over, his race was run. Mine was of course right there in the middle of the tunnel. My race went off.
Rey Robinsons Rennen ist lange vorbei. Das war eins, das sie beim Warten auf den Shuttle gesehen haben. Der Startschuss aus dem Tunnel, das war der für Eddies Rennen. Robert Taylor hat als einziger Glück. Sein Rennen fängt in fünf Minuten an.
Original Nachicht von NBC: An incredible thing has happened in the 100 meters here as we move to the second round of quarterfinals.
Das waren die Original_Nachrichten von damals, 1972, vom Sender NBC. Die Nachricht verbreitet sich wahnsinnig schnell: die amerikanischen Sprinter, inklusive Topfavorit Eddie Hart, die haben ihr Rennen verschlafen.
Original Nachicht von NBC: Somehow or another the word that we get is that the Americans including their coaches did not know that the second round was going to be run this afternoon.
Aus der Traum. Disqualifiziert.So sieht das jetzt aus für Eddie Hart. Die US-Mannschaft startet noch schnell einen Appell. Sie versuchen, die beiden in einem anderen Viertelfinale starten zu lassen. Aber der Appell wird abgelehnt. Für Eddie heißt das: die zehn Jahre Training, all die Opfer, die er gebracht hat - das war umsonst.
Eddie und Rey schauen noch halbherzig zu, wie Robert Taylor sein Viertelfinale gewinnt. Dann nehmen sie die nächste Straßenbahn zurück ins Olympische Dorf. Unterwegs versuchen sie zu verstehen, was da grade passiert ist.
Alles umsonst - Eddie ist disqualifiziert
Eddie Hart: Riding back on the tram, I just sat in my seat quietly. At that point I just needed to be with my own thoughts, collecting myself and an hour and a half in the shower. An hour and a half, just cried for an hour and a half.
Ja, das war doch ziemlich hart. Als Eddie zurückkommt in sein Zimmer, nach der Fahrt mit der Straßenbahn, da weint er anderthalb Stunden in der Dusche einfach nur. Als er mir das erzählt, 46 Jahre später – ist ja jetzt schon eine Weile her – da wirkt er fast nüchtern. Aber man merkt auch, wie schwer das war, damals.
Das alles da nochmal an ihm vorbeigezogen ist, in den anderthalb Stunden. Das waren die guten Erinnerungen natürlich auch. Die Wettkämpfe, mit den Sommerfesten bei seinem Vater. Die ersten Medaillen. Sein Name, der in der Zeitung stand. Und dann mit 13, das erste Mal, als er sich vorgenommen hat, der schnellste Mann der Welt zu werden.
"At that point I just needed to be with my own thoughts, collecting myself and an hour and a half in the shower. An hour and a half, just cried for an hour and a half."
Er hatte ja auch gedacht, dass er, wenn er Gold gewinnt, Geld verdienen kann mit dem Rennen. Dass er da mehr aus seinem Leben macht, was anderes aus seinem Leben macht, als das, was seine Eltern geschafft haben. Dass er aus der Armut rauskommt. Dass Sponsoren kommen. Dass er für internationale Wettkämpfe bezahlt wird. Aber – das weiß Eddie auch – wer will schon einen Sprinter, der bei den Olympischen Spielen zum rennen zu spät gekommen ist? Der das Rennen verpennt hat? Niemand.
Beim Finale über 100 Meter am nächsten Tag sitzt Eddie auf der Tribüne und schaut zu. DEN Titel holt dann tatsächlich der sowjetische Sprinter Valeriy Borzov mit einer Zeit von 10,14 Sekunden. Deutlich langsamer, als Eddie bei der Qualifikation für die Spiele gelaufen war, das waren 9,09 Sekunden. Er hält also weiterhin den Weltrekord.
Und er hat auch noch eine Chance auf Gold. Am 10. September steht noch die Staffel über 100 Meter an. Eddie soll im amerikanischen Team als letzter laufen.
Eddie hat noch eine Chance auf olympisches Gold
Darum ist er auch noch in München als das passiert, was bis heute für diese Olympischen Spiele von 1972 steht.
Johnny Klein, Nachrichten: Der olympische Frieden ist durch einen Mordanschlag verbrecherischer Terroristen gebrochen worden. Die gesamte zivilisierte Welt verurteilt diese barbarische Untat mit Abscheu. In Ehrfurcht vor den Opfern und als Zeichen der Anteilnahme am Schicksal der noch festgehaltenen Geiseln werden die Veranstaltungen des heutigen Nachmittags abgebrochen.
Am 5. September stürmen acht Mitglieder einer palästinensischen Terrorgruppe das Quartier der israelischen Olympiamannschaft. Sie erschießen zwei Sportler und nehmen neun andere als Geiseln. Nach alldem wird diskutiert, ob die Olympischen Spiele abgebrochen werden sollen. Aber die Veranstalter beschließen, die Wettkämpfe fortzusetzen.
"Standing on that top podium, having that gold medal in front of 80 thousand people placed around my neck and literally tens of millions of people on television watching it, and knowing my parents and friends and everybody were watching it too, that was a good feeling. And that helped to somehow lessen the blow."
Am 10. September steht Eddie Hart dann also doch noch im ausverkauften Stadion auf der Laufbahn, diesmal als der vierte Mann der US-100 Meter Staffel.
Original-Nachrichten: Gerald Tinker started quickly to properly take the hand of and then turned on his speed. His well run leg pushed the Americans out front and gave the anchor man, Eddie Hart, a two yard lead. Hart needed it as he was running the shortest leg of the race against Valerie Borsov from the Ukraine who won the 100 meters dash. Hart did it for a gold medal.
Eddie Hart: Winning that gold medal in the relay was something special. Standing on that top podium, having that gold medal in front of 80 thousand people placed around my neck and literally tens of millions of people on television watching it, and knowing my parents and friends and everybody were watching it too, that was a good feeling. And that helped to somehow lessen the blow.
Es ist ein besonderer Moment für Eddie, da oben auf dem Siegerpodest zu stehen und die Goldmedaille umgehängt zu bekommen. 80.000 Zuschauer schauen zu im Olympya-Stadion und Millionen an Fernsehschirmen überall in der Welt. Eddie weiß, dass auch seine Familie und seine Freundin zu Hause in Pittsburg, in Kalifornien, das jetzt sehen. Deshalb ist er in dem Moment dann auch richtig stolz und froh. Und, sagt er jetzt, 46 Jahre später, das hat auch das verpasste Rennen ein klein wenig weniger schlimm gemacht.
Verpasste Chancen kommen nicht wieder – Eddie hat das akzeptiert
Eddie Hart: It’s a defining moment. It’s a defining moment and what I mean by that is: it really helps me to know who I really am. It changed the direction in a sense for me, because my goal was to get the gold medal and there were certain things that would happen as a result of winning that gold medal that obviously weren’t happening now because I didn’t get it. But I had to deal with that, right? How I dealt with it was more important, because you gonna have to deal with things throughout your life all the time anyway. We all do, right?
Schon erstaunlich, wie vergleichsweise nüchtern das Eddie im Rücblick sieht. Er sagt: Na klar, das verpasste Rennen bei den Olympischen Spielen war ein entscheidender Moment in seinem Leben. Er ist jetzt 69 Jahre alt, hat selbst zwei Kinder und ist noch immer super sportlich. Aber was viel wichtiger als die Qualifikation ist, aus seiner Sicht, das ist wie er reagiert hat. Nämlich besonnen und nicht wütend oder aggressiv.
"We all have setbacks. We all have disappointments. We all have adversities that we go through and struggle with. How you deal with them is what defines you."
Eddie Hart: We all have setbacks. We all have disappointments. We all have adversities that we go through and struggle with. How you deal with them is what defines you. Not what happens to you, but how you deal with what happens to you, those are the things that define you.
Das ist nach den Olympischen Spielen auch Lebensphilosophie geworden: Nicht was uns passiert macht uns zu dem, was wir sind, sagt er, sondern wie wir damit umgehen. Denn eine Sache hat er gelernt: Wenn du eine Chance verpasst hast, hast du sie verpasst. Es ist vorbei – du kannst es nicht rückgängig machen.