Echo-VerleihungHelene Fischer rettet Musikindustrie
Das Beste an der Echo-Verleihung ist die Aftershow-Party. Sagt Sido. Die Musikindustrie sieht das anders, denn zum ersten Mal seit langer Zeit gibt es beim Echo auch wirklich was zu feiern. Denn 2013 gab es ein Wachstum von 1,2 Prozent. Besser als nichts. Den Aufschwung befeuert nicht das Internet. Und auch nicht Sido. Sondern: Helene Fischer. OMG!
Man glaubt es ja kaum, aber die Musikindustrie verdient immer noch das meiste Geld mit dem CD-Verkauf. Erst danach kommen Downloads, Streamings, Vinyl und so weiter. "Aber der Markt für Musik hat sich in den letzten 14 Jahren halbiert“, sagt der Journalist Frank Karch. Das Major-Label EMI gibt's seit 2011 nicht mehr.
"Die Plattenfirmen haben immer das Gefühl, sie investieren in den Künstleraufbau viel Geld und machen Stars - und die Konzertveranstalter sahnen dann ab, wenn die Musiker bekannt sind."
Langsam rappelt sich der Musikmarkt also wieder auf, aber "bis das Niveau erreicht wird, dass es in den 90er Jahren noch gab, ist es ein langer Weg,“ sagt Frank Karch. Besonders den großen Labels in Deutschland geht es nicht so richtig gut: Es sind keine neuen Stars in Sicht, die problemlos Stadien füllen und ganze Touren ausverkaufen können. Die einzige Ausnahme ist: Helene Fischer.
Kleine Musik-Labels als Marktführer
Vielleicht ist die Zeit für die großen Musik-Vermarkter einfach vorbei. Und die große Zeit der unabhängigen und kleinen Labels ist gekommen. In den USA, so Karch, hätten alle Indie-Labels zusammen einen Marktanteil von mehr als 34 Prozent. Das bekannteste deutsche Beispiel für ein erfolgreiches Indie-Label sind Chimperator Productions - die Stuttgarter haben mit Cro eben eine ganz andere Nummer als Helene Fischer an der Hand.