DrogenKoks gibt es nicht in fair und bio

Wir ernähren uns vegan. Wir achten auf die fair gehandelte Jeans. Wir wollen die Bio-Eier von fröhlichen Hühnern. Aber Drogen, die wir konsumieren, triefen nur so von Blut und Dreck. Und da ist uns das egal, oder wie?!

Versklavte Kokabauern und hunderttausende Tote im Drogenkrieg. Trotzdem zieht manch einer eine gefplegte Nase Koks durch, nachdem er sich über geschredderte Küken in der deutschen Eier-Produktion aufgeregt hat. Das klingt nicht nur nach Doppelmoral, das stinkt förmlich danach. Menschen sind offenbar ziemlich widersprüchlich.

Koks ist alles andere als biologisch oder nachhaltig

Koks ist in der Hinsicht das übelste Zeug, mit dem wir uns die Birne zudröhnen können. Das liege nicht nur an den Produzenten, sondern auch am weltweiten Drogenkontrollsystem. "Bei der Koks- und Opiat-Herstellung da fließt so einiges an Blut", erklärt Henrik Jungaberle, Sozialwissenschaftler, Präventionspraktiker und Autor des Buches "High sein". "Der Drogenkrieg hat in den letzten zehn Jahren 70.000 Tote in Südamerika verursacht."

Umweltschweindroge

Dazu kommt die diversen Chemikalien, die bei der Kokain-Herstellung verwendet werden und extrem gesundheitsgefährdend sind. Die werden dann auch noch entsorgt, indem sie achtlos in Flüsse und Seen gekippt werden. Bio ist was anderes.

"Es gibt Drogen, die in Milieus konsumiert werden, bei denen Werte wie 'biologisch' und 'human hergestellt' eine große Rolle spielen. Psychoaktive Pilze oder Cannabis zum Beispiel."

Das Koks, das bei uns landet, ist ein Südamerika-Produkt. Bei Meth sieht das anderes aus. "Meth kann und wird auch in Deutschland hergestellt", sagt Henrik Jungaberle, "die Hauptmasse kommt aber aus dem Ausland." Vor allem aus Europa und Asien. Aber auch bei Meth stecken Drogenkonsumenten mit Gewissen in einem moralischen Dilemma.

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Beim Bier gibt es Reinheitsgebote und Fair-Trade-Siegeln. für Lebensmittel regionale Anbaubestimmungen. "In ferner Zukunft, wenn diese Substanzen einmal anders reguliert werden, macht das sicherlich auch Sinn", spekuliert Henrik Jungaberle. So lange gelte: Menschen sind widersprüchliche Wesen und bringen faire Bedingungen und blutige Drogen nicht in Einklang.

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