Drei Netto-MonatsgehälterWie sich ein kleines Finanzpolster aufbauen lässt
Die Waschmaschine ist kaputt oder das Fahrrad. Auf einmal brauchen wir Geld, aber das Konto gibt es nicht her. Finanzexperten empfehlen, dass wir drei Netto-Monatsgehälter als Notgroschen haben. Doch wie schaffen wir das?
Drei Netto-Monatsgehälter – So viel sollten wir auf der hohen Kante haben, raten Finanzexpert*innen. Damit wir im Notfall bei der Bank nicht direkt in den Dispo rutschen. Denn die Zinsen dafür sind richtig teuer.
Drei Netto-Monatsgehälter
Deshalb ist es ratsam, etwas Backup-Geld zu haben, sich also den guten alten Notgroschen aufzubauen. "Das ist das Ziel, auf das wir hinarbeiten sollten, um uns abzusichern", sagt unser Reporter Justus Wolters.
"Auf einem Tagesgeldkonto kann man wunderbar in Raten sparen – und die Raten können jederzeit variieren."
Um sich so ein Finanzpolster anzulegen, kann ein Tagesgeldkonto hilfreich sein. Das empfiehlt zum Beispiel Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn die Sparraten sind absolut flexibel. Das heißt, wir können mal 20 Euro und auch mal 200 Euro auf das Konto schaufeln. Sparen lässt sich per Dauerauftrag oder auch per einzelner Überweisungen: Das ist Geschmackssache.
"Ein Tagesgeldkonto ist ein modernes Sparbuch."
Es gibt Anlegemöglichkeiten, die mehr Zinsen als ein Tagesgeldkonto bringen, doch sind diese auf Langfristigkeit angelegt. Wenn wir spontan Geld brauchen, dann bedeutet der Rückgriff auf solche Finanzanlagen häufig, dass wir Geld verlieren.
Um über Anlagemöglichkeiten nachzudenken, brauchen wir aber erst einmal drei Netto-Monatsgehälter auf der hohen Kante. Für viele ist das nicht einfach so möglich. Dann ist es sinnvoll, sich Strategien zu überlegen, um Geld zu sparen.
Kleine Beträge einsparen, aber häufig
Da gibt es die großen und kleinen Potentiale. Viel Geld lässt sich laut Finanzexpert*innen nur in einigen wenigen Bereichen sparen. Wir können zum Beispiel checken, welche Abos wir kündigen können. Oder günstigere Anbieter für Strom, Internet und so weiter suchen. Außerdem können wir uns fragen, ob wir die nächste große Anschaffung wirklich brauchen oder das Geld lieber erst einmal sparen.
Auch im Alltag stecken Sparpotentiale, wenn auch kleinere. Vielleicht nehmen wir einen fertigen Kaffee von zu Hause mit statt uns unterwegs einen zu kaufen. Im Supermarkt können wir nach Sonderangeboten schauen.
Ebenso können wir, wenn wir etwas angespart haben, über einen Mix bei der Geldanlage nachdenken, rät Sascha Straub von der Bayerischen Verbraucherzentralen. Denn das Geld auf dem Tagesgeldkonto ist zwar sicher, bringt aber auch wenig Rendite.
"Wichtig ist ein ausgewogenes Portfolio: 50 Prozent sicherheitsorientierte Anlagen und 50 Prozent im Aktienmarkt."
Er empfiehlt eine gute Mischung aus einlagengesicherten Produkten wie eben Tagesgeld und Festgeld. Auf der anderen Seite sollten wir uns aber auch mit dem Aktienmarkt auseinandersetzen. Das Risiko ist höher, aber eben auch die Rendite.
Über einen längeren Zeitraum lasse sich so auch bei kleinen Beiträgen mit größeren Erfolgen rechnen, so Sascha Straub. Dieser Zeitraum kann dann schon durchaus 15 Jahre bedeuten – je nachdem, wie viel wir zur Seite legen können.