Doping im FußballSind doch nur Vitamine
Franz Beckenbauer gibt zu, in den 70ern Jahren Vitaminspritzen bekommen zu haben. Manche Experten nennen das Doping. 40 Jahre später hört man kaum noch was über neue Fälle. Jetzt ist wohl der französische Nationalspieler Samir Nasri aufgeflogen – wegen des Tweets seiner Klinik.
Unter dem Trainer Pep Guardiola hatte der französische Nationalspieler Samir Nasri beim englischen Fußballverein Manchester City nur noch wenig zu lachen. Der spanische Erfolgscoach kritisierte den Fitnesszustand seines Spielers scharf.
Also machte sich Nasri auf die Suche nach einer Möglichkeit, seinem Körper die verloren gegangene Fitness wieder zurückzugeben. Und die fand er in der kalifornischen Klinik Drip Doctors in Form einer intravenösen Vitamintherapie.
Die Klinik veröffentlichte auf ihrem Twitter-Account ein Foto, das den Fußballspieler und die Chefin der Klinik zeigt. Die Ex-Freundin von Samir Nasri stellte das Bild dann in einen anzüglichen Kontext und spekulierte freizügig über einen sexuellen Kontakt der beiden nach der erfolgreichen Vitamintherapie.
Spätestens seit diesen Verunglimpfungen ist auch die spanischen Anti-Doping-Agentur (AEPSAD) auf den Fersen des ehemaligen Nationalspielers, weil im Sport nur Infusionen bis 50 Milliliter erlaubt sind. Aber dafür extra in die USA zu fliegen, erscheint deswegen mehr als fragwürdig, auch weil die Klinik wohl nur Infusionen ab 500 Milliliter vornimmt.
Doping-Verfahren verlaufen oft einfach im Sand
Sollte Samir Nasri tatsächlich des Dopings überführt werden, droht ihm eine Sperre von bis zu vier Monaten. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich dazu kommt, ist äußerst gering, da Doping-Verfahren im Profifußball nur sehr selten konsequent bis zum Ende verfolgt werden.
Dies dürfte auch in diesem Fall zutreffen, weil die spanische Primera Division, in der Samir Nasri für den FC Sevilla aufläuft, ein sehr mangelhaftes Dopingsystem anwendet, das seit fast einem Jahr nicht einen gültigen internationalen Dopingtest durchgeführt hat.