BewältigungsstrategieDissoziieren - Wenn wir nicht mehr hier sind
In Krisensituationen kann es hilfreich sein, unser Fühlen und Handeln voneinander zu trennen. Aber es gibt auch Formen der Dissoziation, die für uns ungesund sein können. In dieser Achtsam-Folge geht es darum, wie wir auf Dissoziation reagieren können.
Manchmal sind wir woanders, geistig. Wir tagträumen, driften ab und schweifen in die Ferne. Das ist bereits dissoziieren. Und das ist natürlich nicht schlimm, sondern ganz normal.
Aber was ist, wenn es stärker wird, öfter passiert? Irgendwann fehlt uns vielleicht ein ganzer Moment oder wir spüren alles nur noch wie in Watte - dann schränkt es unser Leben ein und kann sogar gefährlich werden.
"Dissoziation ist eine Bewältigungsstrategie des Körpers, etwas aus dem Bewusstsein abzuspalten."
Dissoziation hilft dem Körper in Krisensituationen
Dissoziieren ist eine Bewältigungsstrategie unseres Körpers, erklärt Psychologin Main Huong Nguyen. "Das ist eigentlich gut." Wenn wir etwas Schreckliches erlebt haben, ist es eine Strategie des Körpers, die uns hilft, alles weniger intensiv zu machen. Dies kann die eigenen Gefühle, Körperwahrnehmung oder die Wahrnehmung der Umwelt betreffen, sagt Main Huong Nguyen.
"Besonders in Notfallsituationen brauchen Menschen Dissoziation, um bestimmte Ereignisse von ihrer Wahrnehmung abzuschirmen und geordnet handeln zu können."
So kann beispielsweise ein Notarzt, wenn er zu einem Verkehrsunfall gerufen wird, nicht in vollständig seine Gefühle wahrnehmen, da dies seine Fähigkeit, schnell und effektiv zu helfen, beeinträchtigen würde, erklärt Main Huong Nguyen.
Es gibt Menschen, die ihr Leben wie in Watte gepackt empfinden oder nichts mehr fühlen. Dann ist es wichtig darüber zu sprechen, wie sie damit umgehen können. Genau dafür stellen Main Huong Nguyen und Diane Hielscher Ideen, Inspirationen und Übungen in der Podcastfolge vor.