Rassismus und HomophobieDiskriminierung im Urlaub: Warum nicht alle überall hinreisen können
Urlaub kann für Menschen, die nicht weiß oder nicht heterosexuell sind, eine ausgrenzende Erfahrung sein - weil sie nicht überall willkommen sind. Wie sich das anfühlt, darüber sprechen wir in dieser Ab 21.
Dieses Jahr haben viele von uns Urlaub in Deutschland gemacht. Ein paar Tage auf dem Land, das ist nicht für alle unbeschwert erlebbar. Wenn Kemi Fatoba nach Brandenburg fährt, um am See ein bisschen von Berlin zu entspannen, hat die Schwarze Frau immer ein ungutes Gefühl. Urlaub in Sachsen oder an der Mecklenburgischen Seenplatte kann sie sich deshalb nicht vorstellen.
"Es passiert selten, dass ich im Grünen unterwegs bin, und gar keine Reaktionen kommen. Es ist oft so, dass Leute dann starren."
Lange Zeit war Homosexualität in Deutschland strafbar, der dazugehörige Pragraf 175 des Deutschen Strafgesetzbuchs wurde erst 1994 gestrichen. Das heißt aber nicht, dass schwule oder lesbische Paare unbeschwert in andere Länder reisen können: Christian Knuth ist Co-Autor des "Gay Travel Index". Dafür recherchiert er jedes Jahr, in welchen Ländern das Reisen für queere Menschen gefährlich ist, und welche Orte LGBTQ-freundliche Reiseziele sind. Deutschland ist im aktuellen Bericht vom dritten Platz auf Platz 23 abgerutscht. Warum das so ist, erklärt er im Podcast.
Nicht alle können es sich aussuchen, wohin sie in den Urlaub fahren
Dieses Gefühl der Ausgrenzung können Menschen, die nicht selbst betroffen sind, selten nachempfinden. Wie wir dazulernen können? "Nachdenken hilft häufig", sagt Ulrich Wagner - er ist Professor für Sozialpsychologie und spricht mit uns über das Gefühl, an bestimmten Orten nicht willkommen zu sein und unsere gesellschaftliche Verantwortung dem entgegenzuwirken.
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Dr. Ulrich Wagner, Professor für Sozialpsychologie, Uni Marburg