VernetzungDie digitale Datenflut
Wenn wir acht Stunden Nachtruhe abziehen, dann sieht unsere Smartphone-Nutzung wie folgt aus: Etwa alle zehn Minuten greifen wir zum Handy, also insgesamt 80 Mal am Tag. Und das sieben Mal die Woche, macht 560 Daddelreize. Und wenn wir dabei vielleicht auch nur die Uhrzeit checken wollen, verlieren wir uns oft in Spielen, Chats oder E-Mails.
Diese Daten stammen aus ersten Untersuchungen von 50 Studierenden. Aber was genau macht die intensive Handynutzung mit unserem Gehirn? Ab wann sind wir handy- oder netzsüchtig? Darüber spricht die freie Wissenschaftsjournalistin Monika Seynsche mit der Medienwissenschaftlerin Caja Thimm, der Medienpädagogin Sabine Hörter und dem Psychologen Christian Montag.
"Man sieht das häufig auch bei Älteren, dass sie nebeneinander sitzen und jeder ist mit seinem Smartphone beschäftigt. Man unterhält sich nicht mehr so richtig."
Christian Montag hat die App "Menthal" entwickelt, die aufzeichnet, wann und wie wir unser Smartphone nutzen. Er verknüpft diese Daten mit neurowissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen, um herauszufinden, welche Auswirkungen die Handynutzung auf unser Gehirn hat.
"Das heißt im Einzelfall: Einfach mal das Handy ausmachen, wenn ich mich auf etwas konzentrieren muss."
Der Hörsaal ist für das Thema "Vernetzt oder verloren? - Die digitale Datenflut" an Bord des öffentlichen Forschungsschiffes "MS Wissenschaft" gegangen, das für die Expertenrunde in Bonn angelegt hat. Veranstalter am 2. Juli 2014 war die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).