Digitale ArbeiterbewegungYoutuber und IG Metall gemeinsam gegen Youtube
Zum ersten Mal gibt es bei Youtube einen organisierten Widerstand der Nutzer gegen ihre Plattform: Die IG Metall und die Youtubers Union haben die Kampagne "FairTube" gestartet und fordern mehr Transparenz und Mitbestimmung.
Die IG Metall ist eine Gewerkschaft mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern, mit Einfluss, Geld und Anwälten - und sie tritt mit diesen Ressourcen jetzt für Youtuber ein. Die Forderungen der Kampagne "FairTube": Youtube soll die Regeln dazu, wie die Werbegelder verteilt werden, transparent machen. Einzelentscheidungen müssten nachvollziehbar werden: Wenn Youtube ein Video sperrt, soll es auch sagen, welche Stelle in diesem Video konkret gegen welche Regel verstoße. Die Youtuber bräuchten außerdem menschliche, qualifizierte und entscheidungsbefugte Ansprechpartner.
Youtuber und IG Metall setzen Youtube Frist für Verhandlungen
Am 23. August läuft die Frist aus, die IG Metall und die Youtubers Union Youtube gesetzt haben. Sollte es bis dahin keine Antwort geben, will die IG Metall vor Gericht ziehen und so unter anderem klären lassen, ob Youtuber tatsächlich Freiberufler und Selbstständige sind oder ob man sie nicht als arbeitnehmerähnlich einstufen muss. Warum diese Argumentation nicht aus der Luft gegriffen ist und welche Pläne die Gewerkschaft darüber hinaus hat, erklärt uns die IG Metall in dieser Ausgabe von "Was mit Medien".
Landesmedienanstalten wollen Rundfunklizenzen für Livestreamer
Außerdem schauen wir auf die Unruhe unter Livestreamern in Deutschland. Wer regelmäßig bei Youtube oder Twitch live geht, bekommt zum Teil Post von der Medienaufsicht. Die Landesmedienanstalten versuchen weiterhin, Livestreamer dazu zu verdonnern, Rundfunklizenzen anzumelden.
Wir sprechen mit Florian Gregorzyk, der das Thema für die Reporter von Funk recherchiert hat, über den Unmut in der Szene - und darüber, dass auch die Landesmedienanstalten selbst mit der Situation nicht ganz zufrieden scheinen.
"Eine Stunde Was mit Medien" gibt es auch als Podcast. Abonniert die Sendung via iTunes oder RSS-Feed. Auch nach der Sendung könnt ihr mit uns direkt und mit unseren Moderatoren Daniel Fiene und Herr Pähler über Twitter kommunizieren. Ein Protokoll der Sendung gibt es auch per Newsletter.