Freunde treffenWarum wir uns ständig vergleichen
Zusammen das erste Bier getrunken, jedes Wochenende gefeiert, ins Freibad eingebrochen, Abenteuer erlebt – das sind Jugendfreundschaften. Komisch nur, dass die Abenteuer nach ein paar Jahren nur noch ne schöne Erinnerung sind. Der öde Ernst des Lebens ist eingebrochen, und beim Klassentreffen rund um Weihnachten erzählen wir uns zum Ausgleich eben lieber unsere Erfolgsgeschichten: Job, Beziehung, die Suche nach dem Eigenheim.
Wir vergleichen uns so gerne, anstatt einfach mal einen ausgelassenen Abend zu haben – so wie früher. Julia vom Podcast "The Real World" merkt beim klassischen Treffen an den Feiertagen immer, wie alt sie ist: Der hat es geschafft, die ist angekommen, plötzlich haben ihre alten Freundinnen und Freunde Reihenhäuser oder gar: Kinder! Ein bisschen cool fühlt sie sich dann schon. Sie hat den Absprung aus ihrem Heimatdorf geschafft und wohnt in Berlin. Bei den Vergleichen kann sie aber kaum sagen, wer jetzt besser dran ist: die Reihenhäusler in der Provinz oder die coolen Urbanen mit den kreativen Jobs.
André ist von Klassentreffen genervt
Ganz anders ist es bei André. Klassentreffen nerven ihn. Als Studienabbrecher hatte er keine Lust auf Fragen zu seinem Lifestyle, zu Erfolgen im Job oder bei der Familiengründung. Schließlich hat er aus seinem Frust ein Buch gemacht: über Klassentreffen. Heute ist er Poetry-Slammer und Podcaster. Klassentreffen meidet er.
Wenn euch interessiert, warum der ständige Vergleich anscheinend zwingend ist, wenn wir alte Freunde treffen – auch das klären wir in diesem Ab21-Podcast.