Neues ImageDie Bio-Bundeswehr
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr ein Problem: Wie kommt sie an fähige Rekruten? Gerade auf technischen Berufsfeldern konkurriert sie mit der Wirtschaft. Zeit, das eigene Image aufzupolieren.
Zuerst gab es eine neue Werbekampagne ("Mach, was wirklich zählt") dann einen Gamescom-Auftritt. Morgen startet eine neue Youtube-Reality-Serie der Bundeswehr. Und jetzt meldet der Spiegel: Die Bundeswehr bekommt demnächst Öko-Uniformen. Ein riesiger Aufwand für ein neues Image, den die Bundeswehr betreibt. Und das aus gutem Grund.
"Am liebsten will die Bundeswehr Leute, die sich für eine längere Verpflichtung und für technische Berufe interessieren."
Das Ende der Wehrpflicht führt zu Personalmangel
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht vor fünf Jahren muss die Bundeswehr neue Wege gehen, um Rekruten zu finden, erklärt Militärexperte Thomas Wiegold. Zu Zeiten der Wehrpflicht gab es ständig Nachschub. Und viele von ihnen konnte die Bundeswehr auch überzeugen, sich anschließend fürs Militär zu verpflichten. Heute konkurrieren die Streitkräfte um Frauen und Männer, an denen auch die Wirtschaft starkes Interesse zeigt.
Gerade bei den technischen Berufen fällt es der Bundeswehr schwer, Stellen zu besetzen. Das gilt zum einen generell für bestimmte technische Bereiche, und zum anderen auch für einzelne Teilstreitkräfte. Vor allem die Marine hat große Probleme, genügend Nachwuchs zu finden, sagt Thomas Wiegold. Die Aussicht, einen großen Teil des Jahres von Familie und Freunden getrennt auf See zu sein, scheint nicht besonders attraktiv zu sein.
"Die Bundeswehr ist auf Kandidaten scharf, die technisches Verständnis haben. Aber das Dumme ist: Darauf sind auch alle anderen Arbeitgeber scharf."
Wenn es um IT geht, konkurriert die Bundeswehr mit Großunternehmen
Und die bezahlen natürlich besser, pflegen einen anderen Umgangston und schicken ihre Leute nicht ein halbes Jahr auf See, anders als die Marine.
Klar ist: Die Personalsorgen sind für die Bundeswehr eines der Grundprobleme, das gelöst werden muss. Und dazu kommt: In den vergangenen 25 Jahren hat die Bundeswehr massiv gespart. Material wurde nicht erneuert. Auf den Kasernenhöfen steht also oft gar kein oder veraltetes Material herum. Auch das trägt natürlich nicht zur Motivation von Rekruten bei.