Beim ArztNach Diagnose: Eine zweite Meinung bitte
Manchmal denkt man sich beim Arzt: Das kommt mir irgendwie komisch vor. Johannes Wimmer empfiehlt: Auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen!
Da sind diese Schmerzen im Ellbogen, und der Arzt sagt: Operieren wäre das Beste. Kommt einem dieser Vorschlag merkwürdig vor, oder liest man zum Beispiel im Netz, dass bei ähnlichen Beschwerden auch ohne OP Besserung eintritt, ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, sich eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einzuholen.
"Wenn eine Operation nicht durchgeführt wird, ist das grundsätzlich ja erstmal gut."
"Grundsätzlich sollte man sich immer eine zweite Meinung einholen, wenn es um etwas Schwerwiegendes geht", sagt Notfall-Arzt Dr. Johannes Wimmer. Dazu zählt er zum Beispiel Operationen, denn diese seien oft mit Risiken verbunden. Für unbedingt notwendig hält er eine zweite Meinung bei Eingriffen mit sehr starken Konsequenzen, etwa die Amputation eines Körperteils.
Nachteile sieht Johannes Wimmer in der Zweitmeinung fast nie. Zwar kann sich dadurch die Behandlung zeitlich etwas verzögern, doch in der Regel sind diese nicht sehr eilig - und im schlimmsten Fall wird eine Operation, die sich doch als notwendig herausgestellt hat, einfach ein paar Wochen später durchgeführt.
"Können gut damit umgehen"
Wer eine zweite Meinung von einem Arzt bekommen will, sollte transparent vorgehen, rät Johannes. Der Patient sollte also bei einem Arzt anrufen und direkt sagen, dass er sich für eine zweite Meinung interessiert. "Wir Ärzte können damit inzwischen gut umgehen", sagt er.
Auch die Krankenkassen haben mit dem Einholen von Zweitmeinungen selten ein Problem. Denn auf lange Sicht profitieren sie davon - zum Beispiel wenn eine andere Diagnose oder ein anderer Therapievorschlag dazu führt, dass eine Operation nicht ausgeführt wird.