DetransitionWenn Geschlechtsangleichung der falsche Weg für dich war
Nele hatte eine Therapie begonnen, Hormone genommen und sich die Brüste entfernen lassen. Dann aber merkte sie: Die Transition war der falsche Weg.
Hinweis der Redaktion: Wir haben das Interview mit Nele und Elie geführt, bevor sie eine Broschüre zum Thema Detransition herausgegeben haben. Die Inhalte der Broschüre und die Organisationen, mit denen “Post Trans” mittlerweile zusammenarbeitet, waren damals noch nicht bekannt. (Anmerkung vom 05.12.2022)
Wenn man das Gefühl hat, man ist in einem Körper geboren, der nicht zum eigenen Geschlecht passt, dann gibt es die Möglichkeit einer Geschlechtsangleichung, also einer Transition.
Das beschreibt nicht nur den körperlichen Prozess, bei dem Hormone genommen und gegebenenfalls auch OPs gemacht werden, sondern auch den inneren Prozess. So hat es auch Nele gemacht. Sie hat, begleitet von einer Therapie, Testosteron bekommen, eine Mastektomie (Entfernung der Brust) gemacht und als Peer gelebt. Dass sie trans sein könnte, hat Nele vor allem deswegen gedacht, weil sie ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Körper hatte.
"Der Gedanke kam so ein bisschen daher, dass ich meinen weiblichen Körper eigentlich noch nie wirklich leiden konnte."
Nach drei Jahren hat Nele dann aber festgestellt: Die Transition war der falsche Weg. Sie hat die Geschlechtsangleichung gestoppt, das Testosteron abgesetzt und lebt jetzt wieder als Frau.
Detransition heißt dieser Prozess, bei dem ganz oder teilweise die geschlechtliche Transition rückgängig gemacht wird. Bei der Erkenntnis "Ich bin nicht mehr trans" hat auch Neles Freundin Elie eine Rolle gespielt. Auch sie hat detransitioniert.
Aufklärung über Detransition
Weil die beiden kaum Infos zum Thema Detransition gefunden haben, haben sie das Projekt "Post Trans" gegründet. Das Projekt soll Aufklärungsarbeit zu dem Thema leisten, aber auch ein Safe-Space sein für andere Menschen, die eine Detransition gemacht haben.