Deko-LiebeWarum uns schöner Kram glücklich macht
Deko ist mein Yoga - das sagt Tatjana über ihr Hobby, das gleichzeitig ihr Business ist. Przemek aus der Deutschlandfunk-Nova-Redaktion erzählt, warum Deko für ihn zumindest ein bisschen übertrieben sein muss und was seine Eltern damit zu tun haben.
Im November und Dezember ist High Season bei Tatjana. Weihnachten steht vor der Tür. Das heißt für sie überall Sterne, Lichterketten und Adventskränze – Weihnachtsmodus pur. So sieht es zumindest vor der Kamera aus und auf ihren Social-Media-Kanälen. Um den vielen Dekocontent posten zu können, muss Tatjana ihn aber erst mal produzieren. Daher sieht es hinter der Kamera, also in Tatjanas Zuhause, eher chaotisch aus, erzählt sie.
Deko: Staubfänger oder Gemütlichkeitsfaktor
"Ob Kastanien, Tannenzapfen, Äste oder Moos – ich nehme mir von jedem Spaziergang etwas mit und integriere es in meine Deko."
Spätestens, wenn ihre Posts Kooperationen enthalten, wird aus Deko mehr als ein Hobby, dann muss Tatjana abliefern, auch wenn sie manchmal nicht so viel Lust hat, erzählt sie. Grundsätzlich ist das Basteln und Zusammenstellen von Deko ihre Art zu entspannen.
"Deko ist mein Yoga."
Für Tatjana ist Deko eine Möglichkeit, es sich zu Hause gemütlich zu machen und gleichzeitig kreativ zu sein. Die Vorwürfe, Dekoration zu kaufen sei Geldverschwendung oder aber, dass es sich bei Deko um Staubfänger handele, kann sie nicht nachvollziehen.
Wo Deko auftaucht, ist Kitsch nicht weit
Przemek, Redaktionsmitglied bei Deutschlandfunk Nova, hingegen hat bei weitem nicht so viel Deko wie Tatjana, doch die Teile, die er hat, liebt er heiß und innig mit einer Prise Ironie.
Seine WG-Mitbewohner*innen konnten dem leider gar nichts abgewinnen, und so musste er sich mit der Verschönerungsaktion auf sein Zimmer beschränken. Da tummelt sich jedes Jahr pünktlich zum Advent ein Weihnachtsmann, der zu einem Weihnachtslied eine Perlenschnur hoch- und runterklettert. Und da ist da noch eine Laberlampe, wie Przemek sie nennt, in Form einer verschneiten Kerze.
"Meine beste Idee war ein selbst gebastelter Schneemann aus Luftballons. Dafür habe ich Fußballluftballons aufgeblasen, sie übereinandergestapelt, mit doppelseitigem Klebeband befestigt und dem Ganzen eine Weihnachtsmütze aufgesetzt."
Auch wenn Przemek über seine kitschigen Dekosachen lachen kann, ahnt er, woher er seine Vorliebe haben könnte. Das Haus seiner Eltern, erzählt er, ist zu Weihnachten immer so leuchtend und kitschig dekoriert wie nur möglich – von Lichterketten überall über blinkende Eiszapfen bis hin zu auf die Hauswand projizierten Sternen. Seinem Stil entspricht das heute nicht, aber nach Zuhause fühlt sich der Deko-Overload schon irgendwie an.