Dating-AppsDie Tinder-Elite
Bei der Dating-App Tinder gibt es angeblich einen geheimen Bereich namens "Tinder select" in den nur die berühmtesten und wichtigsten User reinkommen. Soll das dafür gut sein, dass die sich nur untereinander paaren und nicht mit uns Normalos?
Mit "Tinder Select" folgen die Macher von Tinder einem allgemeinen Trend und ziehen einen weiteren neuen Elite-Matchmaker auf. Es gibt zum Beispiel schon Luxy. Dort sind nur Leute unterwegs, die mindestens 500.000 Dollar im Jahr verdienen. Genauso ist die App Raya ausgerichtet. Dort treffen sich Vlogger, Models und DJs, die mindestens 5.000 Instagram-Follower haben. Angeblich hängen da zum Beispiel so erlesene Dates wie Ryan Lochte, Cara Delevingne oder Diplo rum.
"Jetzt wollt ihr wissen, wie ihr da rein kommt? Wahrscheinlich gar nicht!"
In den erlauchten Kreis der Tinder-Select-Nutzer kommt man nur, wenn man eine Einladung von einem bereits existenten Mitglied erhält. Oder, wenn man von Tinder selbst ausgewählt wird. Laut "The Verge" hat Tinder für den Select-Bereich Celebrities und Leute ausgewählt, die im normalen Tinder sehr begehrt sind. Das amerikanische Techblog Techcrunch schreibt, dort seien "CEOs, Supermodels und andere hyperattraktive, wohlhabende Menschen". Denen will Tinder wohl das Swipen durch unattraktive Versicherungsvertreter und arme Mauerblümchen ersparen.
Techcrunch vermutet, dass für die Aufnahme das sogenannte Elo-Ranking entscheidend ist. Der Begriff kommt aus dem Schach und gibt die Spielstärke eines Spielers an. Tinder bezeichnet damit sein internes Rankingsystem, das alle User nach einem internen "Elo-Score" bewertet. Wie der genau berechnet wird, ist geheim.
Aber es geht beim Elo-Ranking darum, wie gut oder schlecht die einzelnen Nutzer bei anderen Nutzern ankommen. Auf Basis dieser Daten wird ein internes Nutzerranking errechnet. Das bedeutet, auch beim Tinder für Normalsterbliche werden ohnehin schon Leute einander vorgeschlagen, die einen ähnlichen Elo-Score haben. Und Tinder Select ist im Grunde nur der Bereich für die Leute, die von allen gedatet werden wollen.
Nur für das hyperbegehrenswerte eine Prozent
Die Süddeutsche Zeitung schreibt, es gehe "ums Mitreden im Klüngel der vermeintlich Mächtigen. Um das gute Gefühl, das jeder minderjährige Dorfdiscobesucher einst hatte: Die harte Tür passiert zu haben, nicht mit einem 'Du kommst hier nicht rein' abgelehnt worden zu sein."
Bei Twitter scherzt ein User: "Tinder Select: weil du so elitemäßig auf der App unterwegs bist, dass du immer noch Single bist." Der große Nachteil von Tinder Select scheint zu sein, dass es in manchen Gegenden nicht genug datebare Top-Kandidaten gibt. Dann müssen auch die Tinder Select Mitglieder wieder in die Tinder-Normalo-Vorhölle hinabsteigen.