YogaGeschäfte auf der Matte
Eine Yogastunde kostet vielleicht zehn, 15 Euro in einem durchschnittlichen Yogastudio. Die meisten Yogalehrer werden wohl eher nicht reich. Schätzungen gehen davon aus, dass sich viele noch mit anderen Jobs über Wasser halten und Freiberufler sind Trotzdem boomt das Geschäft mit Yoga. Mit Fortbildungen und mit Klamotten.
Grundsätzlich kann den Job jeder machen, die Berufsbezeichnung Yogalehrer ist nicht geschützt. Aber es gibt natürlich die Stars unter den Yogalehrern, und die machen richtig Geld. Nicht nur mit Videos oder Büchern, sondern mit Personal Training oder mit Yogareisen. Mallorca, Indien, Schweiz, Thailand - überall gibt es Yogatourismus, und viele Reisen kosten 2000 Euro - nur der Yogakurs, ohne Flug und Hotel.
Schätzungen gehen davon aus, dass das internationale Yoga-Business jedes Jahr 80 Milliarden Dollar Umsatz macht. Das ist so viel, wie die drei größten US-Ölkonzerne in einem Jahr zusammen verdienen. In den USA gilt Yoga als eine der zehn wichtigsten Wachstumsbranchen, weil es dort geschätzte 32 Millionen Schüler gibt; bei uns etwa fünf Millionen.
Grundsätzlich gilt: Das alles sind Schätzungen, die Szene ist unübersichtlich und es gibt keine Statistiken. Aber viele Branchenkenner sagen: Am meisten Geld wird derzeit nicht mit dem Yogaunterricht verdient, sondern mit Fortbildungen. Jeder, der Yoga ernsthaft als Lehrer betreibt, muss sich ständig weiterbilden. Und es wollen derzeit so viele Yogalehrer werden, dass Yogaschulen, die ausbilden, boomen. Und eine fundierte Yogalehrer-Ausbildung kann schon ein paar Tausend Euro kosten und bis zu vier Jahre dauern.
80 Euro für eine Yogamatte
Eigentlich brauchen Nachwuchs-Yogis ja nur einen Kurs, eine weiche Matte und eine bequeme Hose. Trotzdem boomt das Geschäft mit Yoga-Utensilien. Das beste Beispiel dafür ist eine kanadische Firma, die auch einige Läden in größeren deutschen Städten hat: Lululemon. 300 Läden weltweit gibt es. Sie verkaufen Yogahosen für 100 Euro aufwärts, Sport-BHs für 50 Euro oder eine Yogamatte für 80 Euro - und der Laden läuft. Mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz hat Lululemon gerade gemeldet.
"Gewinneinbrüche bei Lululemon gab es nur einmal vor zwei Jahren, als der Gründer über kräftige Frauen gelästert hat, die seine Mode lieber nicht tragen sollten."
Insgesamt lässt sich nicht sagen, wie viel Geld mit Yogamatten und Yogamode gemacht wird. Aber klar ist: Alle Sportartikelhersteller haben inzwischen eigene Yogakollektionen im Programm, selbst Aldi bringt regelmäßig eine heraus. Jeanshersteller geben schon zu, dass sie Sorge haben, dass Yogahosen der Jeans den Rang ablaufen - so häufig werden sie zum Beispiel in New York getragen.