Das Ende der AntikeLangobarden erobern Norditalien
568 eroberten die Langobarden den Norden Italiens und richteten in Pavia ihre Hauptstadt ein. Für viele Historiker ist das das Ende der Spätantike. Mit den Langobarden beginnt das frühe Mittelalter.
Die Langobarden waren Arianer - sie glaubten an Gott, lehnten aber die Trinität von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist ab. Trotzdem versuchten sie einen Ausgleich mit der christlichen Bevölkerung Oberitaliens und dem Papst in Rom.
Die Langobardenherrschaft dauerte rund 200 Jahre. 774 wurde das Reich von Karl, dem König der Franken und späteren römisch-deutschen Kaiser, erobert. Dennoch haben die Langobarden in dieser relativ kurzen Zeit ihre Spuren in der europäischen Geschichte hinterlassen.
Der Beginn des Mittelalters
Ihre Eroberung Norditaliens gilt für viele Historiker als das Ende der Spätantike. Mit den Langobarden beginnt das frühe Mittelalter, in dem die einstige unumstrittene Supermacht Rom an Einfluss verliert und sich gleichzeitig die Macht nach Bagdad, Konstantinopel oder über die Alpen hinweg zu den römisch-deutschen Kaisern verlagert.
In den folgenden Jahrhunderten blieb Oberitalien integraler Bestandteil Italiens, beharrte aber immer auch auf seiner Eigenständigkeit. Der lombardische Städtebund, der 1167 als Abwehrbund gegen den Einfluss des deutsch-römischen Kaisers gegründet wurde, ist ein Beleg dafür.
Außerdem hört ihr noch in Eine Stunde History:
- Die Historikerin Karin Priester hat sich mit der Sozialstruktur der Langobarden beschäftigt und erklärt das Verhältnis der Langobarden zu den ortsansässigen Italienern.
- Der Wiener Historiker Walter Pohl war an archäologischen Untersuchungen von Langobardengräbern beteiligt und beschreibt die Bedeutung der Langobarden am Beginn des frühen Mittelalters.
- Roland Steinacher beschäftigt sich mit der Frage, welche Spuren die Langobarden hinterlassen haben - zum Beispiel in der Lombardei.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die Herkunft der Langobarden und die unsichere Quellenlage in der Zeit vor der Besiedlung Oberitaliens.