Darts-Legende Phil TaylorEin Gott hört auf
In London geht die Darts-WM los, ganz im Zeichen von Phil "The Power" Taylor, dem Gott des Dart: 16 Mal hat der Brite die Weltmeisterschaft gewonnen. Einmal will er den Titel noch holen – und dann aufhören.
Elmar Paulke ist Darts-Experte, berichtet für den Sender Sport1 von der WM aus London. Er hat den 57-jährigen Engländer Phil Taylor mehrfach getroffen. Für ihn ist Taylor das Aushängeschild der Sportart.
"Taylor hat 30 Jahre lang mit dem Druck gelebt, gewinnen zu müssen. Er will jetzt nicht mehr, es reicht."
Taylors Vater brachte ihm von Anfang an bei, dass nur der nächste Sieg zählt. Wenn Taylor mit Pokalen heimkam, habe der gesagt: Egal, was machst du als Nächstes?
"Phil Taylor ist für mich ein Getriebener. Einer, der sich nie über Erfolge freuen und sie feiern konnte."
Jetzt spielt Taylor sein letztes Profi-Turnier. Trotzdem wird er danach dem Sport nicht den Rücken kehren: 2018 will er sofort weitermachen und sogenannte Exhibitions spielen. Das heißt, er reist durch die Welt und präsentiert sein Können auf Veranstaltungen.
Taylor: "Ich muss weiter arbeiten"
Phil Taylor kommt aus der englischen Arbeiterschicht. In den 1980-er Jahren hat er für 70 britische Pfund die Woche am Fließband gearbeitet und Toilettenpapier-Halterungen zusammengeschraubt. Wie besessen habe Taylor trainiert und eine unglaubliche Perfektion entwickelt, sagt Darts-Experte Elmar Paulke.
"Taylor ist für die Darts-Welt ein Gott: Seine Konkurrenten haben 10 bis 15 Jahre gebraucht, um sein Niveau einzuholen."
Die Nachfolger
Vor ein paar Jahren hat man sich in der Darts-Community noch große Sorgen gemacht, was wohl wird, wenn "The Power Taylor" aufhört. Inzwischen ist für die Nachfolge gesorgt. Die Top 3 seien eine gute Ergänzung, sagt Experte Paulke:
- Michael van Gerwen aus den Niederlanden geht auch als WM-Titel-Favorit ins Rennen.
- Der Schotte Peter Wright ist Nummer 2 der Weltrangliste, eine Type mit bunten Haaren und Klamotten, der eine Riesen-Show macht.
- Weltranglisten-Dritter ist der Schotte Gary Anderson, dem Elmar Paulke auch ein geniales Talent zuschreibt.
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