DarknetKinderpornografie: Kriminelle durch Bitcoins überführt
Eine der größten Seiten für Kinderpornografie im Darknet wurde zerschlagen. Bei ihrer Suche nach dem Server-Standort haben Ermittler Transaktionen der Kryptowährung Bitcoin verfolgt.
Eine der größten Seiten für Kinderpornografie im Darknet "Welcome to Video" wurde abgeschaltet. Dazu hat das Team aus Ermittlern aus den USA, Großbritannien und weiteren Ländern seine Untersuchungsergebnisse veröffentlicht.
Diese zeigen: Anstelle von Hacking-Versuchen haben die Ermittler diesmal Transaktionen der Kryptowährung Bitcoins verfolgt, die mithilfe anderer Untersuchungen zum Ziel führten.
Denn: User konnten für das Bezahlen von Pornografie-Videos Bitcoins verwenden. Das haben die Ermittler testweise auch gemacht. Sie haben sich als normale User angemeldet und immer wieder mit Bitcoins bezahlt.
Der Clou: Der Weg von Bitcoins lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen nachverfolgen.
250.000 Videos mit kinderpornografischen Inhalten
Es zeigte sich: Alle Zahlungen gingen auf einem zentralen Bitcoin-Konto der Plattform ein. Registriert war dieses Konto auf einen 23-jährigen Südkoreaner, den die Ermittler auch deshalb ausfindig machen konnten, weil Teile seines Servers nicht verschlüsselt waren, er ihn also schlicht und einfach falsch konfiguriert hatte.
Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung haben die Ermittler den Server der Kinderpornografie-Seite bei ihm zu Hause gefunden.
Auf dem Server fanden sie 250.000 Videos mit kinderpornografischen Inhalten und Daten im Umfang von insgesamt acht Terabyte. Laut aktuellem Stand handelt es sich bei knapp der Hälfte der Filme um neue Videos. Das bedeutet: Dem großen Team an Ermittlern ist das Material noch nicht bekannt.
"Die ganze Plattform war auf Kinderpornografie spezialisiert. Es gab extra den Hinweis: Keine Erwachsenenpornos hochladen."
Der Südkoreaner wurde am 05. März 2018 festgenommen und sitzt seitdem in Haft. Mehr als 300 weitere Festnahmen von Usern der Darknet-Plattform folgten. Diese stammen unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, Irland, den USA, Südkorea und Spanien.
Bis zu eine Millionen Nutzer weltweit könnten sich die Videos auf der Plattform das angeguckt haben. Zudem konnten 23 Minderjährige aus anhaltenden Missbrauchssituationen gerettet werden.