Dada Peng"Alles, was lebt, wird auch sterben"
Dada Peng ist Fernsehmoderator, Musiker, Autor und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in der Sterbebegleitung. Er hat darüber mehrere Bücher geschrieben und wünscht sich, dass die Angebote in Hospizen vor allem etwas mehr an jüngere Sterbende angepasst werden.
Dada Peng – diesen Namen hat er sich irgendwann bei einer Flasche Rotwein mit einer Freundin ausgedacht. Er war auf der Suche nach einem Künstlernamen, um verschiedene Seiten seines Lebens voneinander zu trennen. Er ist 1974 geboren, war Tänzer an der Dortmunder Oper, Moderator einer Sendung beim Kinderkanal und hat inzwischen mehrere Bücher geschrieben – vor allem über seine Hospizarbeit.
"Mein Vater ist recht früh, jung und schnell – innerhalb von drei Monaten – an Krebs gestorben."
Dada ist Mitte 20, als sein Vater die Krebs-Diagnose erhält und nicht mehr lange zu Leben hat. Er begleitet seinen Vater dann bis zum Tod. Und es ist nicht der einzige Todesfall in der Familie. Auch seine Großmutter und seine 30-jährige Cousine sterben im selben Jahr. Dada merkt danach, dass er das Bedürfnis hat, die Erlebnisse aufzuarbeiten. Deswegen besucht er ein Hospiz und bleibt.
"Für mich war beruflicher Erfolg gleichgesetzt mit Glück."
Dada wird in der Sterbebegleitung aktiv und arbeitet ehrenamtlich in verschiedenen Hospizen. Er merkt, dass ihm das viel gibt, vor allem ändert es auch seine Vorstellung von einem guten Leben und von Glück. Früher war für ihn beruflicher Erfolg die treibende Kraft. Heute sagt er, es sei zwar schön, wenn man sich finanziell keine Sorgen machen müsse, aber Glück hänge auch von anderen Dingen ab.
Hospize mehr auf Jüngere einstellen
Dada Peng hat die Initiative "Superhelden fliegen vor" gegründet. Er möchte damit mehr auf die Bedürfnisse von jüngeren Sterbenden, Kindern und Jugendlichen, aufmerksam machen. Seiner Meinung nach ist das Thema Sterben immer noch mit einem Tabu belegt, dabei sei es wahrscheinlich, dass viele Menschen nicht einfach im hohen Alter friedlich einschlafen, sondern möglicherweise auch schon in jüngeren Jahren an einer schweren Krankheit sterben – und ihre letzten Tag im Hospiz verbringen.
"Es ist wichtig, dass wir neue Wege finden, wie wir Sterbebegleitung auch für junge Menschen attraktiv machen können."
Hospize seien jedoch oft nicht auf die Bedürfnisse von jüngeren Menschen ausgerichtet, zum Beispiel gebe es in vielen Einrichtungen kein W-Lan. Und ein Problem sei auch, dass Sterbebegleitung bisher ausschließlich ein Ehrenamt ist, erklärt Dada. Häufig engagieren sich ältere Damen. Dada kennt aber auch Fälle, wo sich etwa ein 18-jähriger Sterbender einen jüngeren männlichen Sterbebegleiter gewünscht hätte. Dada würde deswegen gerne mehr jüngere Menschen dazu bringen, sich in der Hospizarbeit zu engagieren.
Wenn ihr mehr über Dada Peng und seine Hospizarbeit erfahren möchtet, warum er findet, dass es eine sehr bereichernde Arbeit ist und warum er der Meinung ist, dass Sterbebegleitung digitaler werden muss, dann klickt auf den Play-Button und hört euch das gesamte Audio an.